Die E-Mobilität boomt weltweit - nur in Deutschland nicht. Auch in Sachsen-Anhalt gingen die Zulassungszahlen für E-Autos im vergangenen Jahr deutlich zurück. Eine verpasste Chance, finden Experten.

Die E-Mobilität boomt weltweit – nur in Deutschland nicht. Auch in Sachsen-Anhalt gingen die Zulassungszahlen für E-Autos im vergangenen Jahr deutlich zurück. Eine verpasste Chance, finden Experten.

Ein schwieriges Jahr für die E-Mobilität in Sachsen-Anhalt: Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Wie aus einer Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) in Flensburg hervorgeht, wurden 2024 lediglich 3.869 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen – 1.814 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von rund 32 Prozent. 

Im Gegenzug gab es bei anderen Antriebsarten einen Aufschwung: Die Neuzulassungen von Hybridmodellen stiegen in Sachsen-Anhalt um rund 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der neu zugelassenen Diesel-Autos sogar um knapp 13 Prozent, bei Benzinern um mehr als 9 Prozent. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der Neuzulassungen über alle Antriebsarten hinweg um rund 5 Prozent auf 45.811 – der höchste Wert seit 2020.

Nicht nur ein sachsen-anhaltisches Problem 

Auch bundesweit wurde ein massiver Einbruch beim Absatz von E-Fahrzeugen registriert. Im vergangenen Jahr wurden laut KBA 380.609 batterieelektrische Fahrzeuge neu zugelassen – gut ein Viertel weniger als im Jahr 2023.

„Wir blicken zurück auf ein Jahr der verpassten Chancen für die E-Mobilität“, sagte der Präsident des Kfz-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Thomas Peckruhn. Demnach stiegen in allen anderen europäischen Staaten, einschließlich des Vereinigten Königreichs, die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen. Nur in Deutschland habe die Politik den Handlungsbedarf bei den Rahmenbedingungen für den Hochlauf der E-Mobilität noch immer nicht erkannt.