Die FDP steckt im Umfragetief, ihr Spitzenkandidat sieht dennoch die Chance auf eine Regierungsbeteiligung. Den Wählern von AfD und BSW will er ein Angebot machen.

Die FDP steckt im Umfragetief, ihr Spitzenkandidat sieht dennoch die Chance auf eine Regierungsbeteiligung. Den Wählern von AfD und BSW will er ein Angebot machen.

FDP-Chef Christian Lindner will um die Stimmen von Sympathisanten der AfD und des BSW kämpfen. „Ich bin überzeugt, von den 25 Prozent, die heute das wählen wollen, da sind viele Hunderttausend Menschen noch erreichbar“, sagte Lindner bei einem Wahlkampfauftritt in Hannover. „Die sind und wollen gar nicht so sein wie die AfD, sondern die wählen die gewissermaßen aus Unzufriedenheit, vielleicht aus Protest.“ Diesen Menschen ein Angebot zu machen, sei auch demokratiepolitisch notwendig: „Man muss Menschen immer eine Chance geben, zurückzukehren in die politische Mitte.“

Zu der Ankündigung von AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel, alle Windkraftwerke niederreißen zu wollen, sagte Lindner, man brauche die Windkraft für die Energieversorgung: „Das ist eine moderne Technologie. Vor allen Dingen gehören diese Windräder jemandem. Das ist privates Eigentum. Wenn die AfD die jetzt abreißen will, dann erkennt die AfD nicht an, dass in unserem Land, in unserer Verfassung das Eigentum garantiert ist.“ Die AfD könne daher nicht für sich in Anspruch nehmen, eine bürgerliche Partei zu sein.

Lindner bekräftigte trotz schlechter Umfragewerte zudem, er halte eine erneute Regierungsbeteiligung seiner Partei weiter für möglich. „Das Ziel bleibt, in eine Regierung einzutreten, und ich bin überzeugt davon, es gibt unverändert eine Chance auch auf eine schwarz-gelbe Mehrheit in unserem Land, selbst wenn die CDU auch aus machttaktischen Gründen sich nicht gegenwärtig dafür einsetzt“, sagte der ehemalige Finanzminister. In Umfragen kommen CDU/CSU und FDP derzeit zusammen auf rund 35 Prozent.