Unions Profifußball-Geschäftsführer Horst Heldt weiß nicht, ob er sich wie die Bochumer verhalten hätte. Eine klare Meinung hat er aber zum Urteil des DFB-Sportgerichts und dem Verhalten des DFB.

Unions Profifußball-Geschäftsführer Horst Heldt weiß nicht, ob er sich wie die Bochumer verhalten hätte. Eine klare Meinung hat er aber zum Urteil des DFB-Sportgerichts und dem Verhalten des DFB.

Profifußball-Geschäftsführer Horst Heldt vom 1. FC Union Berlin hat nach dem Einspruch des Bundesligisten gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts nachgelegt. Der 55-Jährige wetterte in der Sendung Sky90 einen Tag nach den verbalen Attacken von Vereinsboss Dirk Zingler gegen den Dachverband sowie dessen Kontrollausschuss.

„Was macht der DFB-Kontrollausschuss eigentlich in dieser Verhandlung“, sagte Heldt am Sonntagabend: „Was hat der DFB-Kontrollausschuss da mitzureden?“ Zudem habe der Vorsitzende des Gremiums, Anton Nachreiner, nichts anderes zu tun gehabt haben, „als diesen Schiedsrichter hopszunehmen“.

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hatte am Donnerstag nach dem Protest des VfL Bochum entschieden, die Partie am 14. Dezember mit 2:0 für den VfL zu werten. Das Spiel war nach einem Feuerzeugwurf aus dem Union-Block lange unterbrochen gewesen. Gäste-Torwart Patrick Drewes, der kurz vor Schluss von dem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war, hatte nicht weiterspielen können. Die Begegnung endete 1:1, beide Mannschaften schoben bei der Fortsetzung nur noch den Ball hin und her.

Heldt kritisiert DFB-Umgang mit Fair Play

In der Urteilsbegründung sei dem ohnehin schon in Überzahl befindlichen 1. FC Union vorgeworfen worden, „dass wir das nicht ordentlich zu Ende gespielt hätten“, erklärte Heldt. „Ich hätte mal alle erleben wollen, die dann gesagt hätten, wir sind ja zwei Mann mehr, wir spielen noch zwei, drei Minuten und greifen jetzt das Bochumer Tor an und versuchen, ein Tor zu erzielen“, betonte Heldt. „Der DFB, der für Fair Play wirbt und steht, wirft uns vor, dass wir nicht mehr angegriffen haben.“

Hamann: DFB hat sich den Entscheidungsspielraum genommen

Auf die Frage, ob er auch so gehandelt hätte wie der Tabellenletzte aus Bochum, entgegnete Heldt: „Kann ich nicht mit ja und nein beantworten. Ehrlicherweise kann ich das nicht sagen.“ Er gab aber zu bedenken: „Jetzt hat man die Möglichkeit, ein Spiel von außen zu manipulieren.“ Sky-Experte und Ex-Profi Dietmar Hamann betonte: „Der DFB hat sich den Entscheidungsspielraum genommen.“

Tags zuvor hatte Union-Präsident Zingler die Entscheidung des DFB-Sportgerichts heftig kritisiert. Er hatte auch die Bochumer attackiert: „Dass Bochum den Vorgang nutzt, um sich sportlich einen Vorteil zu verschaffen, das finde ich einen unfairen Skandal.“