Schnee, Eis, Glätte – Der Winter meldet sich zurück. Die Polizei registriert mehrere Unfälle. In den Bergen können sich Wintersportler über beste Bedingungen freuen.
Winterliche weiße Landschaft, Neuschnee in den Bergen – und Unfälle auf glatten Straßen. Der Winter ist nach Bayern zurückgekehrt.
Vielerorts landeten Autofahrer mit ihren Wagen im Graben oder kollidierten mit Hindernissen oder Fahrzeugen. Nach einem Zusammenstoß zwischen einem Intercity-Zug und einem Auto musste die Bahnstrecke München-Salzburg für mehrere Stunden gesperrt werden, wie die Polizei mitteilte.
Zug erfasst Auto – glimpflicher Ausgang
In Stephanskirchen bei Rosenheim fuhr ein 22-Jähriger mit seinem Wagen gerade über einen Bahnübergang, als er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Sein Auto sei mit einem Verteilerkasten zusammengestoßen und auf die Gleise gerutscht, berichtete die Polizei. Der Fahrer konnte aussteigen – kurz bevor der Wagen von dem Zug erfasst wurde. In dem Zug von München nach Salzburg saßen laut Polizei 86 Fahrgäste, jedoch wurde niemand verletzt.
Da der IC mit einer zweiten Lok am Zugende unterwegs war, konnten die Reisenden in der Nacht zurück in Richtung München fahren, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Die Bahnstrecke München-Salzburg wurde gegen 3.00 Uhr am Freitagmorgen wieder freigegeben.
Auch sonst gab es teilweise Behinderungen im Bahnverkehr. Unter anderem bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) und bei der Südostbayernbahn gab es vereinzelt Verspätungen und Zugausfälle. „Wir waren insgesamt stabil unterwegs“, fasste eine Sprecherin der Deutschen Bahn zusammen.
Die BRB meldete dagegen Einschränkungen im Süden und Osten Oberbayerns unter anderem wegen gestörter Signale, einer gerissenen Oberleitung und Bäumen auf den Gleisen. Zwischen Ruhpolding und Traunstein sei voraussichtlich auch in den kommenden Tagen noch mit Behinderungen zu rechnen, bis die Oberleitung am Bahnhof Siegsdorf repariert ist.
Neuschnee in den Bergen
In den Bergen hingegen freuten sich Wintersportler über Neuschnee. „Es hat die ganze Nacht intensiv geschneit“, sagte Verena Tanzer, Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn. Am Freitag schneite es teils weiter. Für Samstag wurde aber in den Alpen strahlender Sonnenschein erwartet: Kaiserwetter für Brettlfans, beste Bedingungen zum Ende der Weihnachtsferien. „Es ist ein Superabschluss“, sagte Tanzer. Auch die Ferien seien sehr gut gelaufen. „Wir hatten sieben Tage nur Sonnenschein – die Gäste waren sehr happy.“
Einige Male musste sogar der Ticketverkauf für die Zugspitze eingestellt werden, weil zu viele Leute oben waren. Ins Tal geht es für die Allermeisten nur mit der Seilbahn oder Zahnradbahn – und da wird es bei 3.500 oder 4.000 Gästen langsam eng.
Wegen der durch die Gletscherschmelze am Nördlichen Schneeferner steileren Hanglage konnte der Platt-Schlepplift bisher nicht in Betrieb gehen. Obwohl die Schneelage gut sei, fehle hier noch Unterlage.
Dutzende Unfälle
Der Schneefall hatte sich seit Donnerstagabend von Norden nach Süden ausgebreitet. In Franken, Niederbayern und der Oberpfalz, später auch in Schwaben und Oberbayern gerieten Autofahrer ins Rutschen. Bei Oberau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) stießen laut Polizei auf der Bundesstraße zwei Autos zusammen, nachdem ein Fahrer die Kontrolle verloren hatte. Sieben der acht Insassen wurden teils schwer verletzt. Das Auto des mutmaßlichen Unfallverursachers hatte Sommerreifen montiert.
Bei Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz verlor laut Polizei ein Autofahrer die Kontrolle über seinen Wagen, es gab zwei Verletzte. Auf der Autobahn 7 staute sich bei Rothenburg ob der Tauber in Richtung Würzburg nach einem Unfall der Verkehr kilometerlang.
Laster bleiben im Schnee stecken
In Bergen im oberbayerischen Landkreis Traunstein steckten am frühen Morgen zwei Lastwagen im Schnee fest. Auch in Grabenstätt ging es für mehrere Laster nicht weiter. In Siegsdorf rutschte ein Autofahrer mit seinem Wagen gegen die Mauer eines Hauses. Er sei nicht verletzt worden, berichtete die Polizei.
Lawinengefahr in den Alpen steigt
Laut Lawinenwarndienst Bayern herrschte in den Allgäuer Alpen am Freitag oberhalb der Baumgrenze erhebliche Lawinengefahr der Warnstufe drei auf der fünfstufigen Skala. In den Bergen in Oberbayern blieb die Gefahr mäßig bei Warnstufe zwei.
Der Deutsche Wetterdienst warnt auch in den nächsten Tagen vor teils winterlichen Straßen. Bei Frost und gelegentlichen Schneeschauern könne es am Freitag im Bergland und in Teilen Nordbayerns glatt werden. Nach einem Zwischenhoch am Samstag könnte am Sonntag gefrierender Regen folgen.