Mecklenburg-Vorpommerns Industriebetriebe meldet Umsatzgewinne. Ist die Wirklichkeit besser als die Stimmung?
Mecklenburg-Vorpommerns Industrie hat in den ersten zehn Monaten dieses Jahres ein kräftiges Umsatzplus erzielt. Laut Statistischem Landesamt machten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten von Januar bis Oktober einen Umsatz von 16,9 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es knapp 14,7 Milliarden Euro gewesen. Dies entspricht einem Plus von fast 15 Prozent. Die Exporte legten den Angaben zufolge sogar um 36,6 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu.
Die Zahl der Beschäftigten sank dabei leicht um 559 auf 49.329, die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden um 1,1 Millionen auf 63,6 Millionen. Die Summe der gezahlten Löhne und Gehälter stieg demnach um gut 3,5 Prozent.
Deutscher Mittelstand befürchtet Talfahrt
Dabei ging die MV-Wirtschaft laut Umfragen der Industrie- und Handelskammern des Landes trübe gestimmt in den Herbst und Winter. Nach ihren Herbst-Konjunkturumfragen berichteten die drei Industrie- und Handelskammern in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg von einer verschlechterten Einschätzung der Geschäftsaussichten im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage im Frühjahr. Der Geschäftsklimaindex, der die Erwartungen der Betriebe ausdrückt, sank demnach von 97 auf 92 Punkte. Im Frühjahr war er noch leicht gestiegen.
Der deutsche Mittelstand befürchtet einer Umfrage zufolge im kommenden Jahr eine rasante wirtschaftliche Talfahrt. Acht von zehn mittelständischen Unternehmen (80 Prozent) rechnen 2025 mit einem beschleunigten Schrumpfen der deutschen Wirtschaft, wie aus einer Umfrage des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) hervorgeht.