Nach dem Anschlag von Magdeburg veranstaltet die AfD dort eine Kundgebung mit Parteichefin Weidel, auf der Rufe nach Abschiebungen zu hören sind. Innenministerin Faeser warnt vor Instrumentalisierung.

Nach dem Anschlag von Magdeburg veranstaltet die AfD dort eine Kundgebung mit Parteichefin Weidel, auf der Rufe nach Abschiebungen zu hören sind. Innenministerin Faeser warnt vor Instrumentalisierung.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die AfD vor einer Instrumentalisierung des Anschlags von Magdeburg gewarnt. „Zur AfD kann ich nur sagen: Jeder Versuch, eine solch furchtbare Tat zu instrumentalisieren und das Leid der Opfer zu missbrauchen, ist widerwärtig“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Das zeigt nur den Charakter derer, die so etwas tun.“

Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am vergangenen Freitag hatte die AfD am Montag eine Kundgebung in der Stadt veranstaltet, an der nach Polizeiangaben rund 3.500 Menschen teilnahmen.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sagte dort mit Blick auf den Täter Taleb A., wer die Bürger des Landes verachte, das ihm Asyl gewähre, „der gehört nicht zu uns“. Während der Veranstaltung wurde immer wieder „Abschieben! Abschieben! Abschieben!“ skandiert. Weidel sagte, man wolle endlich wieder in Sicherheit leben.

Der in Untersuchungshaft sitzende Täter war am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt gerast. Fünf Menschen wurden getötet, mehr als 200 weitere verletzt. Die Ermittlungen zur Motivation des Arztes, der aus Saudi-Arabien stammt und 2006 nach Deutschland kam, dauern an. Zuletzt hatte er sich in sozialen Medien zunehmend wirrer und radikaler zu Wort gemeldet. In einem Interview zeigte sich der 50-Jährige jüngst als Fan von X-Inhaber Elon Musk und der AfD, die die gleichen Ziele wie er verfolge – bezeichnete sich aber als politisch links.

Faeser betonte nun erneut: „Wir tun alles für die Aufklärung dieser Tat. Wir trauern um die Getöteten und sind in unseren Gedanken bei ihren Familien.“ In den Krankenhäusern werde weiter alles getan, um den Menschen, die schwerste Verletzungen erlitten haben, zu helfen. „Gerade jetzt müssen wir auch für die Ersthelfer und Einsatzkräfte da sein, die Furchtbares erlebt haben und dabei über sich hinausgewachsen sind“, sagte die Bundesinnenministerin.