Immer seltener werden in Sachsen Geldautomaten gesprengt. Offenbar greifen die Maßnahmen der Polizei, Versicherungen und Banken. Der Innenminister fordert deutlich schärfere Bestrafung der Täter.

Immer seltener werden in Sachsen Geldautomaten gesprengt. Offenbar greifen die Maßnahmen der Polizei, Versicherungen und Banken. Der Innenminister fordert deutlich schärfere Bestrafung der Täter.

Die Zahl der gesprengten Geldautomaten geht in Sachsen immer weiter zurück. Bis Ende November seien im Freistaat zwei Fälle registriert worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage mit. Im kompletten vergangenen Jahr waren es noch sieben, 2018 sogar 17 Sprengungen. Angaben zur Höhe der gestohlenen Geldmenge wurden nicht gemacht.

LKA zeigt Banken präventive Maßnahmen

Im Frühjahr hatte das LKA gemeinsam mit Banken den Kampf gegen Geldautomatensprengungen verstärkt. Dabei wurden präventive Maßnahmen aufgezeigt und eine Risikoanalyse der Standorte der Automaten erstellt. Zudem ging es um bauliche Maßnahmen, um die Gebäude besser zu sichern oder auch Beratungen von Sprengstoffexperten, wie eine Sprecherin des LKA auf Anfrage mitteilte. Experten raten zudem zu speziellen Einfärbe- oder Klebesystemen. Dabei wird das unsachgemäß geöffnete Bargeld verklebt oder mit Farbe unbrauchbar gemacht.

Sachsens Innenminister fordert höhere Strafen

Die teils hochprofessionellen Täter verursachen mit ihren Sprengungen nicht nur hohe wirtschaftliche Schäden, wie es weiter hieß. Immer wieder gefährden die Täter Anwohner, unbeteiligte Dritte und die Einsatzkräfte vor Ort. Sachsens Innenminister Armin Schuster will die Täter daher auch härter bestrafen. Der CDU-Politiker forderte, die Mindeststrafe auf fünf Jahre zu erhöhen.

Schaden an Automaten und Gebäude höher als Geldverlust

Bundesweit entstand den Banken in ganz Deutschland im Jahr 2023 durch gesprengte Geldautomaten ein Schaden in Höhe von 95 Millionen Euro. Nach Angaben des Versicherungsverbandes kosteten die Reparaturen der zerstörten Automaten und Bankgebäude 75 Millionen Euro, für das Ersetzen des gestohlenen Geldes wurden 20 Millionen Euro aufgebracht.