Das Weihnachtsfest kann ein Spießrutenlauf durch eine Beziehung sein – viele Paare streiten sich an den Festtagen. Ein Grund hierfür ist die hohe Erwartungshaltung an die besinnlichste Zeit des Jahres. Fünf Tipps einer Expertin können helfen. 

Das Weihnachtsfest kann ein Spießrutenlauf durch eine Beziehung sein – viele Paare streiten sich an den Festtagen. Ein Grund hierfür ist die hohe Erwartungshaltung an die besinnlichste Zeit des Jahres. Fünf Tipps einer Expertin können helfen. 

Viele Menschen befassen sich schon Wochen und Monate vor dem Weihnachtsfest mit der Frage: Was wird mir mein Partner schenken? Und bei dem ein oder anderen Paar kracht es gewaltig unterm Weihnachtsbaum, weil das langersehnte Geschenk beispielsweise ein Staubsauger für die Allgemeinheit ist und keine liebevolle Geste. Doch das Schenken ist nur ein Problem zu Weihnachten, weswegen es in einer Partnerschaft zu Problemen kommen kann. 

Die Psychotherapeutin Amy Morin hat in ihrem Buch „13 Things Mentally Strong Couples Don’t Do“ fünf Weihnachtsprobleme analysiert und sie bei dem Online-Portal „Psychology Today“ veröffentlicht. Wenn man diesen Tipps etwas Beachtung schenkt, sollte das Familienfest nicht zur Stressfalle werden:

Erwartungen vorher abklären
Um Enttäuschungen zu vermeiden, rät die Psychotherapeutin dazu, dass man seine Erwartungen an das Weihnachtsfest mit seinem Partner im Vorwege abklärt. Bedenken Sie dabei Punkte wie: Wie viel Budget plant man für die Dekoration, das Essen oder die Geschenke ein? Sollte man den Baum gemeinsam besorgen oder wie viel Zeit sollte man für die Familie einplanen? 

Grenzen setzen und diese bewahren
Die Weihnachtszeit kann sehr schön, aber zugleich auch sehr stressig sein. Wenn man beispielsweise eine Familie hat, die anreist und bei einem Zuhause nächtigt, sollte in der Partnerschaft unbedingt geklärt werden, wie viele Übernachtungen oder Besuche für den jeweils anderen in Ordnung sind. Auch die Menü-Wünsche können nicht ins Unermessliche gehen, sodass derjenige, der in der Küche steht, nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Klare Kommunikation und die Einhaltung von Grenzen kann Konflikte verhindern.

Die Weihnachtszeit kann das Konfliktpotenzial in einer Beziehung erhöhen

Nicht im Detail verlieren
Die Psychotherapeutin Morin rät dazu, den Blick auf das große Ganze nicht zu verlieren. Ist es der Streit um die Weihnachtsdeko gerade wert und ist es wirklich so wichtig, welche Beilage zur Gans serviert wird? Vielleicht schafft man es, wenn man sich gedanklich aus einer Situation rauszoomt und sie von außen betrachtet, den ein oder anderen aufkommenden Streit im Keim zu ersticken.

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Vor der eigenen Haustür kehren
In einer Beziehung neigt man mitunter dazu, den Partner zu kritisieren und nachzuerziehen, bevor man sein eigenes Verhalten hinterfragt. Morin sagt dazu: „Investieren Sie diese Energie in den Umgang mit Ihren Emotionen und nicht in den Versuch, Ihren Partner zu reparieren“. Ehrlichkeit in der Partnerschaft, dass man nicht den tausendsten Weihnachtsfilm gucken möchte oder keine Lust auf den Kirchenbesuch hat, sind ebenso wichtig, denn der Partner kann keine Gedanken lesen.

Jeder ist seines Glückes Schmied
Gerade zu den Feiertagen lauert durch gesteigerte Erwartungen an das Weihnachtsfest, die ein oder andere Frustration unterm Baum. Deshalb ist es zum Fest besonders wichtig, dass man sein Glück selbst in die Hand nimmt und seine Erwartungen selbst erfüllt, anstatt dem Partner die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Jährlich zur Weihnachtszeit steigen die Anfragen für Paartherapien bei der Expertin. Doch Morin sieht diese Zeit des Jahres auch als Chance, dass man näher zusammenwachsen kann, in dem man sich der Konflikt-Kommunikation bewusst wird und einem die ein oder andere Situation spiegelt, dass sie den Streit gar nicht wert ist. 

Quellen: Psychology Today, Amy Morin