Auch in Hessen laufen die Beratungen über die Konsequenzen aus dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg. Die Schausteller sprechen sich dafür aus, dass die Weihnachtsmärkte offen bleiben.

Auch in Hessen laufen die Beratungen über die Konsequenzen aus dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg. Die Schausteller sprechen sich dafür aus, dass die Weihnachtsmärkte offen bleiben.

Am Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind Vertreter der hessischen Schaustellerbranche gegen einen Abbruch der Weihnachtsmärkte. „Wir können uns nicht erpressen lassen. Dann haben die das erreicht, was sie wollen“, sagte Werner Wambold vom Schaustellerverband Mittelhessen. Die Betreiber seien geschockt, die Tat mache fassungslos. Dennoch sollten die Weihnachtsmärkte seiner Ansicht nach offen bleiben: „Das zu verbieten oder zu schließen, ist der falsche Weg. Das Leben wird dann lahmgelegt.“

Es sei schwer bis unmöglich, alles abzusichern – schon allein, weil Rettungswege zugänglich bleiben müssten. Die Sicherheitsmaßnahmen auf den Märkten seien aber bereits sehr hoch, wie auch das entsprechende Bewusstsein der Betreiber.

„Man kann und sollte sich sicher fühlen“

Auch in Frankfurt seien die Sicherheitsvorkehrungen überdurchschnittlich hoch angesetzt, findet Thomas Roie, erster Vorsitzender des Schaustellerverbands Frankfurt Rhein-Main. „Man kann und sollte sich sicher fühlen, wenn man ein Festival oder eine Veranstaltung besucht“, sagte er. Das gelte auch für den Weihnachtsmarkt. „Somit müssen wir, auch wenn es schwerfällt, weitermachen und unser Leben weiterleben.“ 

Die Demokratie sollte sich seiner Ansicht nach nicht einschüchtern lassen, sondern Signale setzen. „Unsere Aufgabe ist, dass wir der Gesellschaft auch gerecht werden und das Gefühl erhalten, dass man sich wohlfühlen kann in diesem Land und sicher miteinander die Weihnachtszeit verbringen kann.“

Am frühen Freitagabend war auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein Auto in eine Menschengruppe gerast. Die Zahl der Toten stieg am Samstag auf mindestens fünf, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der festgenommene Verdächtige ist ein Islam-Kritiker und Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.