Hupkonzerte und lauter Jubel: Mehrere tausend Menschen haben in Berlin das Ende der Assad-Herrschaft in Syrien gefeiert. Die Stimmung war ausgelassen.

Hupkonzerte und lauter Jubel: Mehrere tausend Menschen haben in Berlin das Ende der Assad-Herrschaft in Syrien gefeiert. Die Stimmung war ausgelassen.

Tausende Menschen haben in Berlin den Sturz des bisherigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad gefeiert. Allein am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg versammelten sich laut Polizei am Nachmittag rund 5.000 Feiernde. Unter lautem Jubel und Sprechgesängen schwenkten sie Syrien-Fahnen – häufig versehen mit der Aufschrift „Free Syria“. Es wurde getrommelt, immer wieder wurden kleinere Böller gezündet. 

Schon vor einiger Zeit war für diesen Sonntag eine Solidaritäts-Kundgebung für Syrien mit rund 400 Teilnehmern angemeldet worden. Die Versammlung erweiterte sich erheblich und wurde laut Polizei zu einem Aufzug. Größere Zwischenfälle gab es laut einer Polizeisprecherin zunächst nicht.

Autokorsos auch am Moritzplatz und in Neukölln

Rund um den Platz formierten sich Autokorsos mit lauten Hupkonzerten. Auch am Moritzplatz versammelten sich Menschen. Der Verkehr war dort zeitweise stark eingeschränkt. 

Auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln wurde ebenfalls der Sturz des syrischen Machthabers gefeiert. Auch hier schwenkten vornehmlich junge Männer Syrien-Fahnen, sprangen Arm in Arm in die Luft. Aus Autos heraus wurden Flaggen gehalten. Es kam zu weiteren Autokorsos. 

In Neukölln hatten sich bereits am Samstagabend und in der Nacht feiernde Menschen versammelt. Die Polizei berichtete von einer angezeigten Versammlung am Samstagabend von Syrern. Daran hätten sich Menschen „im mittleren dreistelligen Bereich“ beteiligt. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Auf Flaggen war der ebenfalls der Slogan „Free Syria“ zu lesen.

Vom Oranienplatz aus bewegte sich die Menge am Sonntagnachmittag laut Polizei weiter in Richtung Oberbaumbrücke. Wie lange die Feierlichkeiten andauern würden, war nicht absehbar.

Miliz vermeldete Einnahme von Damaskus

Kämpfer der Islamisten-Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) haben die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus gemeldet. Zuvor hatten verschiedene Rebellen-Gruppen in anderen Provinzen die Kontrolle übernommen. Vielerorts zogen sich die Regierungskräfte kampflos zurück. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad floh nach Angaben des Verbündeten Russland ins Ausland. 

In vielen anderen deutschen Städten gab es ebenfalls Versammlungen mit zahlreichen feiernden Syrerinnen und Syrern.