Zivile und uniformierte Streifen, ausgebaute Videoüberwachung: Glühwein wird in den Innenstädten derzeit unter hohen Sicherheitsauflagen getrunken. Zu Vorfällen kam es bisher nicht.

Zivile und uniformierte Streifen, ausgebaute Videoüberwachung: Glühwein wird in den Innenstädten derzeit unter hohen Sicherheitsauflagen getrunken. Zu Vorfällen kam es bisher nicht.

Glühweinduft und Lichterglanz: Dicht drängen sich die Menschen derzeit auf den Weihnachtsmärkten in Hessen. Damit sie sicher und sorgenfrei feiern können, ist die Polizei mit einem großen Aufgebot vor Ort, in Frankfurt beispielsweise mit uniformierten und zivilen Streifen. Die Zugänge zu Hessens größtem Weihnachtsmarkt sind mit Durchfahrtsperren gesichert, Polizeiautos sind deutlich sichtbar positioniert. 

Die Präsenz sei im Vergleich zu den Vorjahren erhöht worden, teilt das Frankfurter Polizeipräsidium mit. Erneut wurde eine eigene Weihnachtsmarktwache in unmittelbarer Nähe eingerichtet. Hier laufen die Bilder der Videoüberwachung ein. 

Mehr Videoüberwachung

Die Zahl der Kameras wurde vorübergehend erhöht. „So haben wir den Weihnachtsmarkt komplett im Blick und können eventuelle Störungen feststellen“, sagt Polizeihauptkommissar Dominik Berger bei einem Rundgang über den Weihnachtsmarkt, er ist an diesem Tag der Einsatzleiter der Polizei vor Ort.

Die Wache sei wie die Streifen Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher und werde derzeit vor allem genutzt, wenn etwas verloren oder gefunden worden sei, sagt ein Polizeisprecher. Oft gehe es auch um eine Auskunft – etwa, wo es den besten Glühwein gebe. 

Kontrollen an den Zugängen

Nach dem Sicherheitspaket der Bundesregierung gilt auch auf dem Weihnachtsmarkt der Mainmetropole ein strengeres Waffenrecht und ein allgemeines Messerverbot. Bereits die Streifen an den Zugängen halten Ausschau nach verhaltensauffälligen Menschen. „Dabei schauen die eingesetzten Polizeikräfte konsequent nach Messern und gefährlichen Gegenständen, damit diese erst gar nicht auf den Weihnachtsmarkt gelangen“, sagt der Sprecher. 

„Bislang verliefen die Einsatztage auf dem Weihnachtsmarkt ohne berichtenswerte Zwischenfälle“, lautet die Zwischenbilanz der Frankfurter Polizei. Besucherinnen und Besucher sollten aber besonders im dichten Gedränge auf ihre Wertsachen achten, um nicht Opfer von Taschendieben zu werden. 

Dass trotz Messerverbot auf dem Weihnachtsmarkt Messer verkauft würden, habe bisher nicht zu Problemen geführt, sagt der Sprecher. Denn diese müssten nach dem Verkauf eingepackt werden. 

Bisher keine größeren Vorfälle

Größere sicherheitsrelevante Vorfälle gab es auch in den anderen großen Städten in Hessen bisher nicht. Auch hier gilt die hohe Sicherheitsstufe. 

Der Märchenweihnachtsmarkt in Kassel wird nach Angaben der Stadt durch die Stadtpolizei täglich mit mehreren Streifen kontrolliert. „Die hohe Dichte an Streifengängen erfolgt in Abstimmung mit der Landespolizei und ist wie in den vergangenen Jahren der Gefährdungslage entsprechend angepasst“, berichtet ein Sprecher. Verstöße gegen das Waffenverbot seien dabei bislang nicht festgestellt worden. 

„Aggressives Betteln“

Seit der Eröffnung des Weihnachtsmarktes habe die Stadtpolizei vereinzelt bei Streitigkeiten eingreifen müssen. Bislang sei ein Mensch in Polizeigewahrsam gebracht worden. „Auch in diesem Jahr musste oftmals wegen aggressiven Bettelns durch die Stadtpolizei eingeschritten werden“, so der Sprecher. Rechtzeitig zum Beginn des Marktes hatte die Stadt ihre Videoüberwachung in der Innenstadt um vier neue hochauflösende Kameras erweitert.

Intensive Bestreifung meldet auch die Stadt Darmstadt für den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Es habe auch bereits Verstöße gegen das Waffenverbot gegeben, Einzelheiten dazu würden jedoch nicht mitgeteilt.

Augenmerk auf Messer

Die Polizei in Osthessen ist nach eigenen Angaben mit Beamten in Uniform und in Zivil auf den Weihnachtsmärkten der Region unterwegs und führt Personen- und Fahrzeugkontrollen durch. Dabei werde auch ein Augenmerk auf Messer und andere gefährliche Gegenstände gelegt, teilt ein Sprecher mit. Im Bereich des Fuldaer Weihnachtsmarktes seien bislang keine Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt worden. Das trifft nach Angaben des Polizeipräsidiums Südosthessen auch auf den Hanauer Weihnachtsmarkt zu.

Sichtbare und nicht sichtbare Sicherheitsmaßnahmen werden auch auf dem Wiesbadener Sternschnuppenmarkt umgesetzt, wie die Landeshauptstadt mitteilt. Das Konzept werde jährlich überprüft und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Zahlreiche Kräfte seien im Einsatz, sodass eine deutliche Polizeipräsenz wahrnehmbar sei. Verstöße gegen das Waffenverbot gab es in Wiesbaden bisher nicht.

Landespolizei hat bisher 30 Menschen in Gießen kontrolliert

In Gießen wechseln sich Landes- und städtische Ordnungspolizei mit den Kontrollen ab – beide haben bislang noch keine relevanten Sicherheitsprobleme registriert. Die Landespolizei kontrollierte bisher rund 30 Menschen, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Dabei seien ein Taschenmesser sowie etwa sieben Gramm Haschisch sichergestellt worden. Den Ordnungshütern fielen zudem zahlreiche Verstöße gegen Parkverbote auf, die auch geahndet worden seien.

Die Schausteller zeigen sich nach Angaben der städtischen Marketinggesellschaft mit den Besucherzahlen auf dem Gießener Weihnachtsmarkt zufrieden. Vor allem an den Wochenenden bummelten viele Menschen über den Markt, der sich durch die gesamte Innenstadt ziehe. Genaue Besucherzahlen könne man deshalb nicht nennen, weil nicht zu unterscheiden sei, ob die Menschen nur den Weihnachtsmarkt besuchten, nur in der Innenstadt einkauften oder ob sie beides täten.