Es kreucht und fleucht - aber nur auf Stoff. Der reicht bis an die Decke des Gasometers und soll beeindruckende Eindrücke ermöglichen.

Es kreucht und fleucht – aber nur auf Stoff. Der reicht bis an die Decke des Gasometers und soll beeindruckende Eindrücke ermöglichen.

Riesenameisen und Schildkröten, bunte Schmetterlinge und Vögel, Alligatoren und Affen: Besucherinnen und Besucher können im neuen 360-Grad-Panorama „Amazonien – Faszination Regenwald“ im Gasometer Pforzheim so einiges entdecken. Im zylindrischen Panorama erschließen sich den Angaben zufolge Bergregenwälder und Flussniederungen, Lichtungen, Gewässer und Baumriesen im Maßstab eins zu eins. 

Dank einer Tag- und Nachtsimulation und atmosphärischer Geräuschkulisse könnten Besucher in den Kreislauf des Ökosystems Regenwald eintauchen, heißt es von den Veranstaltern. Die Ausstellung zeige zudem erstmals und eigens dafür erstellte Modelle und Präparate von Insekten. Weitere Themen seien invasive Arten und die Regenwaldzerstörung durch den Menschen. Erstmals gebe es Informationen in einfacher Sprache und in Kinderhöhe.

Rund 1,25 Millionen Besucher

Der Gasometer Pforzheim wurde nach aufwendiger Sanierung und Umbau im Dezember 2014 zum Panoramagebäude. Auf eine Schau über das antike Rom folgten Eindrücke des Great Barrier Reefs, das von einem Rundumblick auf die hellenistische Metropole Pergamon abgelöst wurde. In den zehn Jahren haben sich das den Angaben nach rund 1,25 Millionen Gäste angeschaut. 

Die „Amazonien„-Schau auf einer Bildfläche von etwa 3.500 Quadratmetern soll einem Sprecher zufolge das gesamte kommende Jahr gezeigt werden. Danach werde auch abhängig vom Zuspruch geplant. Rund 4.000 Meter Garn seien dafür vernäht worden. Der Umfang betrage etwa 111 Meter, die Höhe 32 Meter. 

Jahrelange Vorbereitung

Der Künstler Yadegar Asisi und sein Team erstellen seit 2003 verschiedene Motive, die in Rundgebäuden installiert werden. Der Gasometer Pforzheim ist nach wie vor der einzige Ort in Baden-Württemberg, an dem diese gewissermaßen begehbaren Kunstwerke gezeigt werden. Ein Projekt in Konstanz am Bodensee ist noch immer in der Planung.

Zur Vorbereitung der Panoramen zählen mehrere Besuche vor Ort. Viermal bereiste Asisi den Angaben nach die Amazonasregion. Zehntausende Fotos, Zeichnungen, Skizzen und Aquarell-Malerei sind die Grundlage, Winkel und der Sonneneinfall müssen passen. Am Computer werden die Bildteile zusammengesetzt und auf die Stoffbahnen gedruckt.