Systematisch soll eine Familie aus dem oberschwäbischen Weingarten ihre Nachbarn ausspioniert haben. Vor Gericht beteuern alle vier Mitglieder ihre Unschuld. Dann gibt es ein Urteil.

Systematisch soll eine Familie aus dem oberschwäbischen Weingarten ihre Nachbarn ausspioniert haben. Vor Gericht beteuern alle vier Mitglieder ihre Unschuld. Dann gibt es ein Urteil.

Weil sie über mehrere Jahre hinweg im oberschwäbischen Weingarten ihre Nachbarn belästigt und ausgespäht haben, ist eine Familie vom Amtsgericht Ravensburg zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Elternpaar und ihre beiden erwachsenen Töchter waren unter anderem wegen gemeinschaftlicher Nachstellung und Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes angeklagt. 

Die Staatsanwaltschaft warf ihnen unter anderem vor, ihre Nachbarn im Laufe eines langen Streits gefilmt und abgehört zu haben. Laut Anklage hatte die Familie mehr als 150 Videos aufgenommen und Telefonate ohne Zustimmung der Beteiligten mitgeschnitten. Mehr als 100 Mal war die Polizei in den vergangenen 13 Jahren wegen des ausgeprägten Disputs in Weingarten angerückt.

Vor Gericht hatte sich die Familie bis zum Schluss vehement gegen die Vorwürfe gewehrt und eine andere Sicht der Dinge vertreten. Demnach gehörten ihre Nachbarn auf die Anklagebank und nicht sie. 

Der Richter sah das anders und verurteilte die Eltern zu je neun Monaten Haft auf Bewährung sowie jeweils 100 Sozialstunden. Die zwei Töchter bekamen Geldstrafen von 80 und 90 Tagessätzen in Höhe von je zehn Euro. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.