Das Indianapolis Motor Speedway Museum verkauft einige seiner besten Stücke. Darunter auch einen seltenen Mercedes-Benz, der eines der teuersten Autos der Welt werden könnte.
Auch wenn Ferrari mit dem 250 GTO einen Auktions-Evergreen im Angebot hat, der wieder und wieder für zweistellige Millionenbeträge den Besitzer wechselt, kann die Marke mit dem aufbäumenden Pferd nicht das teuerste Auto der Welt für sich verbuchen. Denn das ist ein Mercedes – genauer das Mercedes Benz 300 SLR „Uhlenhaut-Coupé“. Bei einer Versteigerung wurde das Auto für sagenhafte 135 Millionen Euro verkauft.
Der zweite Platz geht aber nach Italien. 2018 meldete beispielsweise „CNBC“ den Privatverkauf eines 1963er Ferrari GTO für 70 Millionen US-Dollar. Ob die Summe stimmt, kann aber nicht verifiziert werden. Der teuerste Ferrari bei einer Auktion fuhr 51,7 Millionen US-Dollar ein – das wäre, wenn die 70 Millionen US-Dollar nicht den Tatsachen entsprechen, auch noch genug für den zweiten Platz. („The One“ sollte der teuerste Ferrari der Welt werden – und wurde zur 51,7 Millionen-Auktionspleite)
Genau dieser zweite Platz steht aber nun zur Debatte. Denn Anfang Februar kommt wieder ein Museumsschatz von Mercedes-Benz unter den Hammer. Dabei handelt es sich quasi um den Urvater des „Uhlenhaut-Coupés“, einen Mercedes-Benz W196 von 1954.
Formel-1-Auto von Mercedes-Benz mit reicher Geschichte
Nach Angaben von RM Sotheby’s ist das Fahrzeug „der erste W196 R mit Stromlinienkarosserie, der jemals für Privatkunden angeboten wurde“. Selten ist das Formel-1-Auto von 1955 ohnehin, denn es sind nur vier Exemplare bekannt. Gefahren wurde das Auto von Legenden wie Juan Manuel Fangio und Sir Stirling Moss.
Nach seinen Einsätzen wurde das Auto 1965 dem Indianapolis Motor Speedway Museum (IMS) gestiftet. Dort wurde es 59 Jahre lang gepflegt und instand gehalten.
Der Verkauf ist dem Umstand geschuldet, dass das Museum Geld braucht. Das IMS soll renoviert und verschönert werden, weshalb einige Exponate gehen müssen. Schon am 1. Februar soll der W196 R in Stuttgart unter den Hammer kommen. RM Sotheby’s rechnet mit Preisen über 50 Millionen Euro, womit der aktuell Zweitplatzierte, welcher Ferrari auch immer es ist, seinen Rang verlieren würde. Ob Mercedes-Benz sich erneut einen Platz auf dem Treppchen sichern kann, bleibt aber abzuwarten.
Andere Fahrzeuge aus der Sammlung des IMS werden zu einem späteren Zeitpunkt an anderen Orten verkauft. Darunter ein Ferrari 250 LM, bei dem RM Sotheby’s mit mehr als 25 Millionen Euro rechnet und ein Ford GT40 Mk II für acht bis elf Millionen.