Kein Anschluss mehr unter dieser Nummer: Die Telefonauskunft der Telekom ist seit diesem Sonntag Geschichte. „Die netten Anrufer werden uns fehlen“, sagt eine Mitarbeiterin.
Wer ab diesem Sonntag die 11833 wählt, hört nur noch eine Bandansage: „Die Telekom Deutschland bietet seit dem 1.12.2024 den Auskunftsdienst nicht mehr an.“ Jahrzehntelang gehörte die 11833 (oder eine ihrer Vorgängerinnen wie 01188) zu den meistgenutzten Telefonnummern des Landes. Mit dem Aufkommen des Internets reduzierte sich der Bedarf für die Auskunft jedoch drastisch.
Telekom-Telefonauskunft defizitär
Zuletzt wurde sie nach Angaben der Telekom noch etwa zwei Millionen Mal im Jahr angerufen, beispielsweise 1995 wurden noch rund 550 Millionen Anrufe verzeichnet – ein Rückgang von mehr als 99 Prozent. „Das Angebot ist aus der Zeit gefallen“, sagt Thomas Zähringer, der bei der Telekom für die Auskunftsdienste zuständig war. „Digitale Services am Handy haben der Auskunft einfach den Rang abgelaufen.“ Kostendeckend sei das Angebot schon lange nicht mehr.
Neben der Auskunft verschwanden jetzt auch anderer Services wie der telefonische Weckservice. Sie traten den gleichen Weg an wie zuvor schon Wählscheibentelefone oder Telefonzellen. Doch kein Wandel ohne Kritik. Die Telekom lasse „vor allem arme, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung zurück“, kritisiert Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK. „Noch immer gibt es viele, die sich kein Smartphone oder Computer leisten können.“
Doch auch für diese Betroffenen gibt es noch Alternativen: Neben den Telefonbüchern auf Papier und im Internet gibt es noch etliche andere Unternehmen, die die klassische Telefonauskunft anbieten, zum Beispiel unter der 11880 (eine vollständige Übersicht finden Sie bei der Bundesnetzagentur).
Arbeitslos soll durch die Einstellung der Telekom-Auskunft übrigens niemand werden. Die Beschäftigten sollen in anderen Projekten eingesetzt werden oder verabschieden sich in den Ruhestand. „Eines ist sicher, die netten Anrufer bei der Auskunft werden uns fehlen“, sagte eine frühere Mitarbeiterin laut Mitteilung der Telekom.
Quellen: Deutsche Telekom, Bundesnetzagentur, Nachrichtenagentur DPA