Mitten in einem Mordprozess führt ein Hinweis des Angeklagten die Ermittler zu einer Leiche, nach der vermutlich schon lange gesucht wurde.
Nach dem Hinweis eines Angeklagten in einem laufenden Mordprozess ist auf einem Grundstück in der Gemeinde Gaienhofen (Landkreis Konstanz) eine Leiche geborgen worden. Eine Untersuchung der Rechtsmedizin soll zeigen, ob es sich um das mutmaßliche Opfer des 49-Jährigen handelt, wie das Landgericht Konstanz mitteilte. Dem Deutschen, der zuletzt in Kleve in Nordrhein-Westfalen lebte, soll am 2. Juni 2019 aus Habgier den vermögenden Halbbruder seiner damaligen Freundin am Bodensee getötet haben. Von der Leiche fehlte jede Spur.
Die Tat soll sich im Haus des Opfers im Ortsteil Hemmenhofen abgespielt haben. Ziel sei es gewesen, an Geld und Wertgegenstände zu gelangen, so die Anklagebehörde. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte dem 51-Jährigen in dessen Schlafzimmer mit massiven Faustschlägen mit beringten Fingern in das Gesicht und gegen den Rumpf geschlagen. Dies habe zu inneren und äußeren stark blutenden Verletzungen geführt. Daran sei das Opfer in einem Zeitraum von bis zu zwei Tagen gestorben.
Laut „Südkurier“ erklärte der Angeklagte am Dienstag überraschend über seinen Verteidiger, dass er die Leiche vergraben habe. Zu Prozessbeginn hatte der Mann noch geschwiegen. Wie es in dem Verfahren nun weitergeht, werde die Strafkammer nach einer Beratung entscheiden, erklärte eine Gerichtssprecherin. Es läuft seit Mitte Oktober.