Mit einer Landarztquote will das Land Mediziner für unterversorgte Landstriche gewinnen. Im vergangenen Jahr machten viele Bewerber wieder einen Rückzieher - dieses Jahr sind alle Plätze besetzt.

Mit einer Landarztquote will das Land Mediziner für unterversorgte Landstriche gewinnen. Im vergangenen Jahr machten viele Bewerber wieder einen Rückzieher – dieses Jahr sind alle Plätze besetzt.

Erstmals sind in Niedersachsen 60 Medizin-Studienplätze für angehende Landärztinnen und Landärzte besetzt worden. Im Unterschied zum vergangenen Jahr hätten dieses Mal alle Interessenten ihr Studium in Göttingen, Hannover und Oldenburg tatsächlich angetreten, sagte eine Sprecherin der Ärztekammer Niedersachsen in Hannover. Alle Studierenden seien zum 1. Oktober gestartet.

Beim Start der Landarztquote für angehende Medizinstudenten im Vorjahr hatten sich laut Gesundheitsministerium von den 60 zugelassenen Bewerberinnen und Bewerbern lediglich 46 eingeschrieben. Im vergangenen Jahr gab es 299 Bewerbungen; in diesem Jahr waren es früheren Angaben zufolge 278 Interessenten für die Studienplätze. Die Bewerbungen mussten im März abgegeben werden.

Studienplätze anderweitig besetzt

Es habe im vergangenen Jahr verschiedene Gründe gegeben, weshalb nicht alle Bewerberinnen und Bewerber die Studienplätze für das Landarztprogramm antraten, sagte die Sprecherin. Die nicht besetzten Studienplätze seien aber nicht verfallen, sondern sie seien anderweitig besetzt worden.

Die Landarztquote erleichtert jungen Menschen den Zugang zum Medizinstudium, wenn diese sich im Gegenzug verpflichten, nach Beendigung des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region mit wenig Ärzten zu arbeiten. Machen sie später einen Rückzieher, droht ihnen eine festgelegte Vertragsstrafe von bis zu 250.000 Euro.