Fernwärme gilt als eine der zukunftsfähigen Möglichkeiten, Gebäude zu heizen. Vorausgesetzt, die Wärme wird klimafreundlich erzeugt. In NRW ist das Netz zwar lang, doch es hakt beim Anschluss.

Fernwärme gilt als eine der zukunftsfähigen Möglichkeiten, Gebäude zu heizen. Vorausgesetzt, die Wärme wird klimafreundlich erzeugt. In NRW ist das Netz zwar lang, doch es hakt beim Anschluss.

Trotz des bundesweit längsten Wärmenetzes liegt Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich der Haushalte mit Fernwärmeanschluss nur im hinteren Mittelfeld. 2023 waren 10,9 Prozent der Haushalte im bevölkerungsreichsten Bundesland an das insgesamt knapp 5.000 Kilometer lange Netz angeschlossen, wie aus einer Rangliste des Umweltverbands WWF hervorgeht. Damit belegt NRW Platz 11 aller Bundesländer. Spitzreiter ist Mecklenburg-Vorpommern mit 38,1 Prozent, Schlusslicht Rheinland-Pfalz mit 5,3 Prozent.

Deutschlandweit spielen laut WWF umweltschonende Energiequellen bei der Fernwärmeerzeugung kaum eine Rolle. Auch in NRW wird die Fernwärme zu großen Teilen aus Braunkohle und Erdgas produziert. Pro Kilowattstunde Wärme werden in NRW 300 Gramm Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen. Der bundesweite Emissionsfaktor der Fernwärme liegt bei 316 Gramm. Am höchsten sind die Treibhausgasemissionen in Bremen (474 Gramm CO2). Die niedrigsten Werte erreichen das Saarland (239 Gramm) und Bayern (269 Gramm).

Umweltschonende Energiequellen hätten bei der Fernwärmeerzeugung bisher keinen signifikanten Anteil, bemängelte der WWF. Erdwärme, Großwärmepumpen und Abwärme aus unvermeidbaren industriellen Prozessen nähmen derzeit nur einen verschwindend geringen Anteil an. Der WWF hofft, dass sich das ändert, wenn die Kommunen ihre Wärmeplanungen umsetzen.