Im brandenburgischen Landkreis Oberhavel gibt es einen Fall der gefürchteten Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein. In Mecklenburg-Vorpommern schrillen die Alarmglocken.

Im brandenburgischen Landkreis Oberhavel gibt es einen Fall der gefürchteten Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein. In Mecklenburg-Vorpommern schrillen die Alarmglocken.

Nach einem Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Brandenburg nahe der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern sind die Behörden im Land in Alarmbereitschaft. „Der Fundort des toten Keilers nordöstlich von Gransee liegt nur etwa 20 Kilometer von der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern entfernt. Das treibt mir die Sorgenfalten auf die Stirn“, erklärte Umweltminister Till Backhaus (SPD).

Das tote Tier war im Landkreis Oberhavel gefunden worden, der an den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte grenzt. Besonders besorgniserregend aus Sicht von Backhaus: „Alle bisherigen Erkenntnisse in Brandenburg weisen darauf hin, dass es sich um eine Sprunginfektion handelt, da sich der neue Ausbruchsherd etwa 50 Kilometer von den bestehenden ASP-Sperrzonen an der deutschen-polnischen Grenze befindet.“ Eine Großausbreitung wäre schlimm, so Backhaus. Das Gebiet sei für Bekämpfungsmaßnahmen schwer zugänglich.

Landwirte und Jäger sollen vorsichtig sein

Der Minister appellierte an die Landwirte und mit Blick auf die laufende Drückjagdsaison auch die Jäger in MV, alle Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um Schaden vom Land und vor allem von den Schweineställen abzuhalten. „Für eine Erstsicherung im Falle eines ASP-Nachweises beim Wildschwein in MV ist ausreichend Elektrozaunmaterial im Land eingelagert. Für die Errichtung einer entsprechenden Zaunanlage steht die Landesforstanstalt MV bereit.“

Mecklenburg-Vorpommern hat bereits eine großangelegte ASP-Bekämpfung erlebt. Nach dem Fund infizierter Wildschweine im Herbst 2021 im Landkreis Ludwigslust-Parchim waren dort riesige Sperrbereiche eingezäunt und die Jagd auf die Schwarzkittel massiv verstärkt worden. Erst nach zwei Jahren wurden die letzten Beschränkungen in der Region aufgehoben.

Im Juni dieses Jahres gab es einen ASP-Ausbruch in einem Betrieb in Friedberg (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Die rund 3.500 Schweine dort wurden getötet.

ASP-Virus für Schweine tödlich

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und für andere Tierarten ist die Krankheit nicht ansteckend oder gefährlich.