Eine Verlängerung der Frankfurter Straßenbahn dürfte nicht nur den Städten Neu-Isenburg, Dreieich und Langen nutzen. Doch bis zur Umsetzung würden Jahre vergehen. Eine Studie empfiehlt sie dennoch.

Eine Verlängerung der Frankfurter Straßenbahn dürfte nicht nur den Städten Neu-Isenburg, Dreieich und Langen nutzen. Doch bis zur Umsetzung würden Jahre vergehen. Eine Studie empfiehlt sie dennoch.

Eine Machbarkeitsstudie empfiehlt die Straßenbahnerweiterung der Linie 17 von Frankfurt nach Langen. Der Ausbau lohne sich wirtschaftlich und sei technisch machbar, heißt es in der von den Städten Frankfurt, Neu-Isenburg, Dreieich und Langen in Auftrag gegebenen Studie. Eine Verlängerung der Linie 17 könne zur „Erhöhung der Aufenthaltsqualität“ und einer besseren Nachhaltigkeit der Städte beitragen.

„Für die wirtschaftliche Betrachtung“, erklärte Hartwig Meier, Chefplaner der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq, „ist der Kosten-Nutzen-Faktor entscheidend: Liegt der errechnete Wert über 1,0, ist der Bau der Strecke volkswirtschaftlich sinnvoll.“ Für die Verlängerung der Straßenbahn nach Langen habe sich nach Angaben der Gutachter ein Wert von 2,20 ergeben.

Täglich 5.400 zusätzliche Fahrgäste

„Von der untersuchten Straßenbahnverbindung profitieren gut 130.000 Einwohner und etwa 90.000 Arbeitsplätze in den drei Kommunen“, hieß es. Die täglichen Fahrgastzahlen auf der bestehenden Strecke, die bisher an der Frankfurter Stadtgrenze zu Neu-Isenburg endet, würden sich durch die Verlängerung verdreifachen.

Über 11,3 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr könnten so eingespart werden. Zusätzlich käme es durch die Verlängerung der Linie 17 auch zu einer Entlastung der stark nachgefragten S-Bahn-Verbindung Richtung Darmstadt. Ferner rechnen die Gutachter mit etwa 5.400 Neukunden täglich. Laut Tom Reinhold, Geschäftsführer von Traffiq seien die Ergebnisse „Werte, von denen Planer bei vielen Nahverkehrsprojekten nur träumen können.“

Lange Planungsphase vor Umsetzung

Die Bürgermeister der drei Städte, Martin Burlon (Dreieich), Dirk Gene Hagelstein (Neu-Isenburg), Jan Werner (Langen) und der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert wollen sich zwar in ihren Kommunen für eine zügige Fortsetzung der Planungen einsetzen. Doch bis zur Umsetzung wird aller Voraussicht nach einige Zeit verstreichen. 

Neben der Verkehrsanlagenplanung würden auch Betriebs-, Förder- und Finanzierungskonzepte benötigt, bevor dann erst mit der Genehmigungsplanung und Bauphase begonnen werden könne. Etwa 2034 könnte dann die erste Straßenbahn über die Frankfurter Haltestelle „Neu-Isenburg Stadtgrenze“ in Richtung Langen fahren.