Erst einmal gewinnt Freiburg in Dortmund. Und das ist schon ewig her. Routinier Nicolas Höfler hofft auch ohne Stammplatz auf einen Tag zum Feiern.

Erst einmal gewinnt Freiburg in Dortmund. Und das ist schon ewig her. Routinier Nicolas Höfler hofft auch ohne Stammplatz auf einen Tag zum Feiern.

An Spiele gegen Borussia Dortmund hat auch der langjährige Freiburger Mittelfeldspieler Nicolas Höfler keine schönen Erinnerungen. Am Samstag (15.30 Uhr) unternimmt er mit dem Sport-Club den erneuten Versuch, mal einen oder gar drei Punkte aus dem Westfalenstadion mitzunehmen. Erst einmal haben die Freiburger dort gewonnen, aber das ist sehr lange her. Das war im Oktober 2001, und da war Höfler noch nicht mal beim Sport-Club, bei dem der 34-Jährige in dieser Woche seinen Vertrag vorzeitig verlängert hat.

„Ich freue mich sehr“, sagte SC-Trainer Julian Schuster über die Unterschrift seines früheren Mitspielers, „34 ist er nur auf dem Papier, wenn man seinen Körper und seine Haltung anguckt, dann ist er wahrscheinlich noch unter 30 und hat noch ein paar Jahre“. Schuster zog einen Vergleich zu Makoto Hasebe, der als 40-Jähriger nach der vergangenen Saison seine aktive Karriere bei Eintracht Frankfurt beendete.

Höfler wechselte 2005 als 15 -Jähriger vom Bodensee ins Internat der Freiburger Fußballschule und blieb dem Sport-Club immer treu. Er war nur zwischenzeitlich zwei Jahre an den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue (2011 bis 2013) ausgeliehen. 351 Pflichtspiele hat er für den Sport-Club gemacht und liegt damit in der Rekordspielerliste hinter Andreas Zeyer und Christian Günter auf Platz drei. 

Auch ohne Stammplatz wichtig für das Team

Unter dem ehemaligen Trainer Christian Streich war „Chicco“, wie Höfler von allen beim SC genannt wird, gesetzt. Unter Schuster hat er in dieser Saison seinen Stammplatz verloren. Das lag zum einen daran, dass Höfler einen Teil der Vorbereitung wegen einer Sehnenreizung verpasste, zum anderen hat sich Neuzugang Patrick Osterhage so schnell integriert und unverzichtbar gemacht, dass er ihm den Platz im Mittelfeld neben Maximilian Eggestein abspenstig gemacht hat.

„Am Anfang war das ungewohnt – und ich möchte mich auch nicht daran gewöhnen“, betonte Höfler kürzlich. „Aber in allen Vereinen können jeweils nur elf von Beginn an spielen, und wenn alle fit sind, spielen viele nicht. Daraus muss man die richtigen Schlüsse ziehen und weiter an sich arbeiten.“ Das macht der 34-Jährige unverdrossen, wie Schuster berichtete: „Er ist immer noch der Erste, der kommt, und der Letzte, der geht.“ 

In dieser Saison hatte Höfler erst einen Startelf-Einsatz bei der Niederlage in Leipzig. Auch wenn der Sport-Club seit fast 20 Jahren nicht nur seine sportliche Heimat ist, wie Höfler bei seiner Vertragsverlängerung sagte, gehe sein „Blick nicht nach hinten, sondern nach vorn“. Er hat „noch richtig Lust, hier gemeinsam mit den Jungs was zu bewegen und unsere Ziele zu erreichen“.

Endlich wieder in Dortmund jubeln

In den vergangenen Jahren fehlte er eigentlich fast nur, wenn er mal eine Sperre absitzen musste, so wie in der Vorsaison nach der Heimspielniederlage gegen Dortmund, bei der er nach einem Foul an Marcel Sabitzer eine seiner insgesamt zwei Roten Karten in der Bundesliga gesehen hatte. Berechtigt, wie er selbst zugab. Danach folgten drei Spiele Zwangspause. 

Zu gerne würde er an diesem Samstag dazu beitragen, dass der Verein und auch er persönlich mal wieder positive Erinnerungen mit einem Spiel gegen den BVB verknüpfen. Seit dem einzigen Auswärtssieg in Dortmund gab es für den Sport-Club nur noch ein Unentschieden im Januar 2018, bei dem Höfler verletzt nicht dabei war, und ansonsten nur Niederlagen.