Die Vorwürfe wegen möglicher Häftlingsmisshandlung in einer JVA in Augsburg haben personelle Konsequenzen: Die Leiterin ist vorläufig suspendiert worden.

Die Vorwürfe wegen möglicher Häftlingsmisshandlung in einer JVA in Augsburg haben personelle Konsequenzen: Die Leiterin ist vorläufig suspendiert worden.

Nach Vorwürfen wegen möglicher Häftlingsmisshandlungen in der JVA Augsburg-Gablingen hat das Justizministerium personelle Konsequenzen gezogen: Die Anstaltsleiterin ist seit Donnerstag vom Dienst freigestellt, teilte Minister Georg Eisenreich (CSU) mit. Sie sei aber weder Beschuldigte in einem Ermittlungsverfahren, noch laufe gegen sie ein Disziplinarverfahren, betonte er. Es gehe darum, die Aufklärung zu erleichtern, so der Minister. Eine neue stellvertretende Leiterin sei kommissarisch im Amt, diese leite vorerst die Anstalt.

Die beschuldigte und vorläufig suspendierte stellvertretende Gefängnisleiterin weist die Vorwürfe gegen sie über ihre Anwälte zurück. Diese richteten sich zwischenzeitlich in einem Brief an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Sie fordern von ihm, dem Ministerium „die Befugnis zu entziehen, sich weiterhin als Aufsichtsbehörde mit der Prüfung von Vorwürfen in Zusammenhang mit der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen zu befassen“. 

Vorwürfe schon länger bekannt

Am Wochenende waren Ermittlungen zu Vorwürfen wegen möglicher Häftlingsmisshandlung gegen mehrere Mitarbeiter der JVA Augsburg-Gablingen bekanntgeworden. Dem Justizministerium zufolge wurden Disziplinarmaßnahmen gegen die Beschuldigten eingeleitet und Betretungsverbote für die JVA verhängt wurden. Bei den Ermittlungen geht es um den Anfangsverdacht der Körperverletzung im Amt. Das Ministerium räumte ein, bereits seit einem Jahr Kenntnis von den Vorwürfen zu haben.