Der Veranstaltungsort Fassfabrik galt bisher als rechter Knotenpunkt im Westerwald. Jetzt ist die Immobilie verkauft worden - der Klubraum wird geschlossen. Die Gemeinde ist erleichtert.

Der Veranstaltungsort Fassfabrik galt bisher als rechter Knotenpunkt im Westerwald. Jetzt ist die Immobilie verkauft worden – der Klubraum wird geschlossen. Die Gemeinde ist erleichtert.

Nach einem Besitzerwechsel der sogenannten Fassfabrik in Hachenburg wird der dortige Treffpunkt für die rechte Szene verschwinden. Der Käufer habe zur Bedingung gemacht, dass der vorherige Eigentümer dem bisherigen Mieter des Treffpunktes kündige, sagte Stadtbürgermeister Stefan Leukel (parteilos). Dies sei geschehen, sodass das Ende des dortigen Klubraums zum 15. Dezember besiegelt sei. Zuvor hatte die „Rhein-Zeitung“ darüber berichtet.

In Hachenburg, einer Gemeinde mit rund 6.300 Einwohnern im Westerwald, sei man darüber erleichtert: „Das sind natürlich sehr gute Nachrichten für Hachenburg“, sagte der Bürgermeister der Deutschen Presse-Agentur. Hachenburg sei „weltoffen und tolerant“ und wolle sich auch so präsentieren. Eine Investorengruppe aus der Stadt habe die Immobilie gerade gekauft.

Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering, der aus Hachenburg stammt, sagte: „Wir sind natürlich sehr erfreut, dass sich da eine Regelung abzeichnet und sind auch dankbar, dass Investoren das kaufen und für den sozialen Wohnungsbau umnutzen wollen.“

Zuletzt hatte eine Razzia Anfang Oktober bei einer mutmaßlich rechtsextremen Kampfsportveranstaltung in dem Gebäude für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Die Veranstaltung in Hachenburg war laut Innenministerium von einem regionalen Ableger der als rechtsextrem eingestuften Kleinstpartei III. Weg organisiert worden und hatte viele Teilnehmer aus der Bundesrepublik und den Niederlanden angezogen.

Der Veranstaltungsort Fassfabrik galt nach Erkenntnissen des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes vom Oktober als rechter Knotenpunkt im Westerwald. Der III. Weg führe dort in regelmäßigen Abständen sogenannte Selbstverteidigungstrainings durch. Ebenso gebe es „Kneipenabende“ in Verbindung mit Kampfsportevents für die Vernetzung mit anderen rechtsextremen Akteuren, hatte es geheißen.