Die Lebenserfahrungen, die er in seiner Heimatstadt Gera sammelte, haben das literarische Schaffen von Lutz Seiler geprägt. Jetzt will ihn die Stadt zum Ehrenbürger machen.

Die Lebenserfahrungen, die er in seiner Heimatstadt Gera sammelte, haben das literarische Schaffen von Lutz Seiler geprägt. Jetzt will ihn die Stadt zum Ehrenbürger machen.

Der preisgekrönte Romancier und Dichter Lutz Seiler soll Ehrenbürger seiner Heimatstadt Gera werden. Damit soll das Lebenswerk des 61-Jährigen gewürdigt werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Seilers Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays hätten geografisch, historisch und philosophisch ihren Ausgang in Gera, wo er 1963 geboren wurde, Schule und Berufsausbildung absolviert und als Zimmermann und Mauer gearbeitet hatte. Diese Zeit war auch prägend für sein späteres Werk. Insbesondere sein später verfilmter Wenderoman „Kruso“ und der Nachwenderoman „Stern 111“ hätten eine breite Leserschaft im In- und Ausland gefunden.

Der Autor habe Projektionsflächen insbesondere für all jene Menschen geschaffen, die seine Erfahrungen mit der DDR-Diktatur sowie Euphorie und Ernüchterung im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung teilten, hieß es zur Begründung. Gleichzeitig stelle er den erlebten Alltag in einen globalen Zusammenhang und verwandele ihn in Poesie. Damit rege Seiler wichtige Debatten an und sei zu einem Botschafter seiner Geburtsstadt geworden.

Im vergangenen Jahr hatte Seiler den renommierten Georg-Büchner-Preis erhalten. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist für den 23. November während einer öffentlichen Stadtratssitzung geplant.