Nach Ende der Friedenspflicht haben sich in Sachsen-Anhalt mehrere Betriebe an den bundesweiten Warnstreiks der IG Metall beteiligt. In Halle und Irxleben gab es Aktionen. Weitere sollen folgen.

Nach Ende der Friedenspflicht haben sich in Sachsen-Anhalt mehrere Betriebe an den bundesweiten Warnstreiks der IG Metall beteiligt. In Halle und Irxleben gab es Aktionen. Weitere sollen folgen.

In der Metall– und Elektroindustrie haben sich auch in Sachsen-Anhalt Beschäftigte von mehreren Betrieben an den bundesweiten Warnstreiks beteiligt. Unter anderem legten Beschäftigte von Siemens Mobility in Irxleben sowie von KSB und Hitachi Energy in Halle die Arbeit für rund zwei Stunden nieder, wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilte. Die Stimmung sei gut und kämpferisch, sagte Almut Kapper-Leibe von der IG Metall Halle-Dessau. Es sei ein guter Auftakt für die noch anstehenden Warnstreiks, die es in den kommenden Tagen überall in Sachsen-Anhalt geben soll. 

Die Gewerkschaft hatte bundesweit zu Warnstreiks für rund 3,9 Millionen Beschäftigte aufgerufen. In Sachsen-Anhalt arbeiten mehr als 52.600 Menschen in der Branche, davon sind nach Verbandsangaben 10.000 tarifgebunden.

Arbeitgeber weisen Forderungen als unangemessen zurück. 

Bislang scheiterten bereits zwei Verhandlungsrunden über einen neuen Tarifvertrag. Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. Die Beschäftigten seien angesichts steigender Lebenshaltungskosten dringend auf finanzielle Entlastungen angewiesen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Thorsten Gröger. Der Verhandlungsführer vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt, Frank Aschenbach, hatte die Forderungen der Gewerkschaft als völlig unangemessen bezeichnet. Die Branche sei mit massiven Problemen konfrontiert. 

Gewerkschaft und Arbeitgeber liegen noch weit auseinander

Der Arbeitgeberverband bietet eine zweistufige Einkommenserhöhung an: Ab Juli 2025 um 1,7 Prozent, gefolgt von einer weiteren Erhöhung um 1,9 Prozent ab Juli 2026. Der vorgeschlagene Tarifvertrag soll über eine Laufzeit von 27 Monaten gelten. Für die Gewerkschaft ist das Angebot zu niedrig, kommt zu spät und dauert zu lange. Das Angebot sei weit davon entfernt, die Kaufkraft der Beschäftigten zu stabilisieren, so Gewerkschaftssprecher Gröger

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 5. November angesetzt.