Die "Weißen Riesen" sind in Duisburg längst Problem-Immobilien. Nun wollen die Behörden energischer durchgreifen - mit einer großangelegten Kontrolle.

Die „Weißen Riesen“ sind in Duisburg längst Problem-Immobilien. Nun wollen die Behörden energischer durchgreifen – mit einer großangelegten Kontrolle.

Ordnungsamt und Polizei haben in einem Duisburger Problem-Hochhaus eine große Kontrolle gestartet. Auch Mitarbeiter der Ausländermeldestelle, der Stabsstelle für Sozialleistungsmissbrauch sowie des Jobcenters seien bei der Aktion im „Weißen Riesen“ beteiligt, teilte die Stadt mit. Die Kontrolle laufe seit dem frühen Morgen. Oberbürgermeister Sören Link (SPD) will am Vormittag über die Hintergründe informieren.

Nach einer ersten Bilanz gab es mehrere Festnahmen. Insgesamt sei die Aktion aber sehr ruhig abgelaufen, berichtete ein dpa-Fotograf. Die Kontrolleure seien von Tür zu Tür gegangen und hätten abgeglichen, wer dort offiziell gemeldet sei und wer wirklich dort lebe.

Das Hochhaus im Stadtteil Homberg mit seinen 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken sorgt immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. Zuletzt hatte sich die Logistikfirma DHL wochenlang geweigert, dort Pakete auszuliefern. Zusteller seien bedroht worden, hieß es von dem Bonner Konzern. Schließlich nahm DHL die Zustellung an einigen Tagen in der Woche wieder auf, ließ die Mitarbeiter aber von einem Sicherheitsdienst begleiten.

In dem Viertel gibt es mehrere Hochhäuser, die in den 1970er Jahren gebaut wurden. Diese „Weiße Riesen“ waren für die Duisburger Arbeiterschaft zunächst durchaus begehrte Wohnungen, im Laufe der Jahre verwahrlosten die Gebäude aber. Die Stadt Duisburg will das Problemviertel sanieren und die Lebensqualität erhöhen. Zwei der „Weißen Riesen“ wurden bereits dem Erdboden gleichgemacht, bei dem nächsten soll dies 2025 geschehen.