Die Straße bleibt laut aktueller Prognose auch 2040 der dominierende Verkehrsträger. Die Vorhersage dient als Basis für die Verkehrsplanung des Bundes - und sorgt für Kritik.

Die Straße bleibt laut aktueller Prognose auch 2040 der dominierende Verkehrsträger. Die Vorhersage dient als Basis für die Verkehrsplanung des Bundes – und sorgt für Kritik.

Der Lastwagen bleibt in den kommenden Jahren das dominierende Verkehrsmittel für den Transport von Gütern und das Auto das meistgenutzte Mittel für den Personenverkehr. Das geht aus einer umfassenden Verkehrsprognose für das Jahr 2040 hervor, die das Bundesverkehrsministerium nun vorgelegt hat. 

Demnach steigt der Güterverkehr auf der Straße in den nächsten 15 Jahren um 34 Prozent. Ähnlich stark wird demnach zwar auch der Schienengüterverkehr wachsen. Allerdings wird derzeit nur ein Fünftel aller Güter über die Schiene transportiert. Der Bund will diesen Anteil bis 2030 auf ein Viertel erhöhen. 

Bahnverkehr wächst am stärksten 

Auch der Personenverkehr wird der Prognose zufolge deutlich zunehmen – um acht Prozent auf mehr als 1,3 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2040. Den größten Anteil an diesem Wachstum hat die Bahn: Der Personenverkehr auf der Schiene soll bis dahin um 60 Prozent wachsen, in der Luft um 30 Prozent, auf der Straße dagegen um ein Prozent zurückgehen. 

Auto bleibt das meistgenutzte Verkehrsmittel

Demnach „bleiben Auto und Motorrad aber mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel in Deutschland. Zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt“, teilte das BMDV mit.

„Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen“, hieß es von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). „Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren.“

Bei der Verkehrsprognose handelt es sich um unterschiedliche langfristige Szenarien, die die Verkehrsentwicklung bis 2040 unter bestimmten Bedingungen abbilden. Die vorige Prognose bezog sich noch auf das Jahr 2030 und stammt aus dem Jahr 2014. 

Auf Basis dieser Szenarien überprüft die Bundesregierung nun ihre Pläne zum Ausbau der Infrastruktur, die sogenannten Bedarfspläne für die einzelnen Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser. 

Kritik von Verbänden 

Doch dieses Vorgehen stößt bei vielen Verbänden auf Kritik. Sie fordern, die Infrastrukturplanungen und -investitionen an politischen Zielen auszurichten und nicht an Verkehrsentwicklungsprognosen. „Wer die Verkehrswende von den Zielen her denkt, ergreift ehrgeizige Maßnahmen und versteckt sich nicht hinter Vorhersagen“, teilte Dirk Flege mit, Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene.