Nach einer Laudatio auf Agnes Strack-Zimmermann in einer Düsseldorfer Synagoge hat Hape Kerkeling "unvorstellbare" Reaktionen erhalten, die ihn "beängstigt" hätten.

Nach einer Laudatio auf Agnes Strack-Zimmermann in einer Düsseldorfer Synagoge hat Hape Kerkeling „unvorstellbare“ Reaktionen erhalten, die ihn „beängstigt“ hätten.

Im vergangenen Jahr hielt der Komiker Hape Kerkeling eine Rede bei der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf – anschließend war er Zielscheibe von Anfeindungen. In einer ARD-Dokumentation zu seinem 60. Geburtstag, die vorab beim Film Festival Cologne gezeigt wurde, sagt er dazu: „Für mich persönlich hat das bedeutet: sehr viel Zuspruch von Menschen, die ähnlich denken, der mir sehr viel wert ist und sehr viel wert war.“

Staatsschutz schaltet sich ein 

Doch neben Unterstützung, habe er auch unvorstellbare Anfeindungen erlebt: „Das hätte ich mir so gar nicht ausmalen können, sodass also auch der Staatsschutz aktiv wurde.“ Das sei „beängstigend“ gewesen. Die Erfahrung bestätigte Kerkeling darin, dass er die Zukunft Deutschlands „leider nicht besonders optimistisch“ einschätzt. 

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Kerkeling hatte vor einem Jahr eine Laudatio auf die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten, die in ihrer Heimatstadt Düsseldorf für ihr Engagement gegen Antisemitismus mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt wurde. In seiner Rede in der Düsseldorfer Synagoge sagte der Entertainer unter anderem: „Antisemitismus aber ist keine Meinung, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit.“ 

Doku zu Hape Kerkelings 60. Geburtstag

Hape Kerkeling äußerte sich zuletzt häufiger über den Rechtsruck in Deutschland. Im März sagte er, er sehe die Demokratie so sehr in Gefahr wie selten zuvor. „Es ist mir unerklärlich, wie man sich seine eigene Katastrophe herbei wählen kann. Ich verstehe, dass Menschen mit der Politik unzufrieden sind, das bin ich auch. Aber deswegen will ich doch nicht die Demokratie abschaffen“, so der Entertainer bei „T-Online“. Konkret: „Die Geschichte hat gezeigt, was die probaten Mittel sind. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass Faschismus jemals durch Diskussion beendet wurde“, so Kerkeling. 

Der 90-minütige Dokumentarfilm „Hape Kerkeling – Total normal“ läuft am 9. Dezember, seinem 60. Geburtstag, um 20.15 Uhr im Ersten.