Bumerangs und Speere aus einer Privatsammlung sind nun wieder in den Händen ihrer rechtmäßigen Besitzer. Dazu reisten Mitglieder einer Aborigines-Gemeinschaft um die halbe Welt.

Bumerangs und Speere aus einer Privatsammlung sind nun wieder in den Händen ihrer rechtmäßigen Besitzer. Dazu reisten Mitglieder einer Aborigines-Gemeinschaft um die halbe Welt.

Bumerangs, Speere und Schilde aus einer Privatsammlung sind einer Aborigines-Gemeinschaft zurückgegeben worden. Zu einer feierlichen Zeremonie in Frankfurt reisten Mitglieder der Warlpiri aus dem australischen Yuendumu an. Die insgesamt 24 kulturell bedeutenden Objekte stammen aus der Sammlung des österreichischen Forschers Irenäus Eibl-Eibesfeldt. 

Übergeben wurden Alltagsgegenstände wie Karli (Bumerangs), Wurlampi (Messer), Pikirri (Speerschleudern), Kurdiji (Schilde) und andere traditionelle Objekte, wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mitteilte. Es waren auch heilige Gegenstände darunter, die ausschließlichen von Männern verwendet werden dürfen.

Die Veranstaltung wurde per Livestream übertragen, sodass sie auch aus Australien zu verfolgen war – wo es bereits Abend war. Mehrere Warlpiri-Männer zeigten in Frankfurt einen Tanz in traditioneller Bemalung.

Bedeutung auch für künftige Generationen 

Einer der Ältesten der Gemeinschaft, Ned Jampitjinpa Hargraves, bedankte sich: Die Gegenstände seien sehr wichtig und besonders für die Warlpiri. Dies gelte auch für die Kinder und die nächsten Generationen, sagte er in Frankfurt. 

Die Objekte werden nun zunächst in einem Museum in Australien aufbewahrt und sollen anschließend in die Gemeinde Yuendumu im Northern Territory gebracht werden. Der Rückgabe war ein zweijähriges Forschungsprojekt vorangegangen. Eibl-Eibesfeldt hatte auch Filmaufnahmen angefertigt, sein Humanethologische Filmarchiv befindet sich im Frankfurter Forschungsinstitut. Eine weitere Zusammenarbeit mit den Warlpiri ist geplant.

Forschung zu universellem Verhalten

Der Sohn von Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Bernolf Eibl-Eibesfeldt, war 1972 selbst mit seinem 2018 verstorbenen Vater nach Australien gereist. Er sagte, seinem Vater sei es um das Universelle im menschlichen Verhalten gegangen. 

Die Aborigines seien interessant gewesen, da es hieß, bei ihnen gebe es keinen Krieg. Aus seiner Arbeit lasse sich erkennen, wie sehr die Menschen auf der ganzen Welt durch Gemeinsamkeit verbunden seien. Insofern handele es sich bei der Rückgabe der Gegenstände aus der Sammlung seines Vaters und der weiteren Zusammenarbeit mit den Warlpiri um ein Friedensprojekt.