Wer Bücher liest, erweitert seinen Horizont und kann in andere Welten abtauchen. In Hamburg gehen immer mehr Menschen in eine der Bücherhallen. Ein spezielles Genre lockt Jugendliche.

Wer Bücher liest, erweitert seinen Horizont und kann in andere Welten abtauchen. In Hamburg gehen immer mehr Menschen in eine der Bücherhallen. Ein spezielles Genre lockt Jugendliche.

Die Hamburger Bücherhallen haben zuletzt mehr Menschen angelockt. So registrierten die mehr als 30 Bibliotheken in allen Stadtteilen im vergangenen Jahr 237.787 aktive Bücherhallen-Karten, wie Bibliotheksdirektorin Frauke Untiedt der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. Im Jahr zuvor waren es fast 17.000 Karten weniger. Und vor fast zehn Jahren sogar mehr als 64.000 weniger aktive Karten. „Auch 2024 ist die Entwicklung sehr positiv.“

Die Hamburger Bücherhallen haben Anfang Oktober ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Rund 3,7 Millionen Menschen besuchen jährlich die Bibliotheken, vor allem junge Menschen und Familien. Am 24. Oktober ist der Tag der Bibliotheken.

Eine Herausforderung für alle Bibliotheken auch in der heutigen Zeit sei es, Bibliotheken als demokratische Orte mit einem freien Zugang zu Informationen und der Möglichkeit zur freien Meinungsbildung zu schützen, sagte Bibliotheksdirektorin Untiedt weiter. „Wir nehmen diese Herausforderung gerne an.“ 

Liebesromane mit expliziten Stellen gefragt

Ihrer Erfahrung nach hat sich das Leseverhalten in den vergangenen Jahren verändert. „Menschen lesen gerne, aber jede einzelne Person liest etwas weniger. Wir merken es daran, dass es immer mehr Menschen mit einer Bücherhallen-Karte gibt, unsere Ausleihzahlen aber nicht gleichermaßen wachsen.“ Wenn sie sich etwas wünschen dürfte, wären das mehr Lizenzen für E-Books und E-Audios für Neuerscheinungen – denn viele Menschen würden auch digital lesen.

Einer der neusten Trends geht auch an den Bücherhallen in Hamburg nicht vorbei: Absolut nachgefragt sei „Romance“, also Liebesromane mit durchaus expliziten Stellen für eine junge Zielgruppe. „Hier sehen wir definitiv einen starken Trend und freuen uns darüber, dass dieses Genre wieder viele Menschen zum Lesen bringt.“