Ein kurioser Fall beschäftigt aktuell ein Gericht in den USA. Dort muss sich eine Frau verantworten, die ihren Freund in einen Koffer steckte. Am nächsten Tag war er tot.

Ein kurioser Fall beschäftigt aktuell ein Gericht in den USA. Dort muss sich eine Frau verantworten, die ihren Freund in einen Koffer steckte. Am nächsten Tag war er tot.

Sarah B. aus Florida ist wegen Totschlags angeklagt. Vor vier Jahren wurde sie von der Polizei verhaftet, nachdem die Beamten ihren damaligen Freund tot in einem Koffer in ihrer Wohnung vorgefunden hatten. Der Polizei erklärte sie damals, der Tod sei Folge eines Spiels und keine Absicht gewesen sein.

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Am Dienstag trat die 46-Jährige in einem Gericht in Orlando in den Zeugenstand. Dort erzählte sie, was sich in der Tatnacht am 23. Februar 2022 zugetragen haben soll. Sie und ihr damaliger Freund hätten sich demnach zu Hause eine Flasche Wein geöffnet, Musik gehört und gepuzzelt. Als sie beide schon betrunken waren, sollen sie Verstecken gespielt haben. 

Mann stirbt in Koffer: Kurioser Prozess in den USA 

Ihr Freund habe sich in einen Koffer gesetzt. „Er hat versucht, sich flach hineinzulegen, damit ich nicht merkte, dass er da war“, erklärte sie der Jury. „Ich habe den Reißverschluss zugemacht. Wir fanden das lustig und haben darüber gescherzt, dass er so klein war, dass er in den Koffer passte“. Doch irgendwann soll die Stimmung gekippt und der Ton zwischen den beiden rauer geworden sein. Er habe sie bedroht und beschimpft. In der Vergangenheit soll er oft betrunken und ihr gegenüber „ziemlich oft“ gewalttätig geworden sein.

„Es wurde sehr schnell sehr hitzig … ich hatte Angst, dass er aus dem Koffer ausbrechen würde … seine Hand begann durchzukommen … also schüttelte ich den Koffer und versuchte, seine Hand dazu zu bringen, wieder hineinzugehen.“ Dafür habe sie zu einem Baseballschläger gegriffen und damit seine Hand getroffen, was zu Blutergüssen führte. Fotos, die im Gericht gezeigt wurden, zeigten Verletzungen, die er ihr angeblich zugefügt haben soll. Auf mehreren Bildern war zu sehen, wie er während eines angeblichen Ausbruchs einen Baseballschläger auf ihren Fernseher warf, bevor er mit dem Schläger in der Hand auf der Couch einschlief.

Polizei findet Handyvideos von der Tatnacht

Nach der Tat fand die Polizei auf ihrem Handy zwei Videos. Darauf war zu sehen, wie der Mann aus dem Koffer immer wieder ihren Namen rief und erklärte, er könne nicht atmen. Im Hintergrund hörte man ihre Stimme, die lachte und sagte: „Für alles, was du mir angetan hast. F***  dich. F*** dich. Dumm“. An die Videos konnte sie sich jedoch angeblich später nicht mehr erinnern.

Den Beamten erklärte sie, sie sei irgendwann hoch ins Schlafzimmer gegangen und sei dort eingeschlafen. Am nächsten Tag sei sie gegen Mittag aufgewacht und habe den Koffer gesehen. „Da erinnerte ich mich an die Nacht zuvor und öffnete den Koffer und er war immer noch da drin“. Sie habe seinen Namen geschrien und versucht, ihn wiederzubeleben. „Er war lila“. 

Sarah B: „Meine Absicht war es nicht, ihn da drin zu lassen“

Laut Staatsanwaltschaft wies der Körper des Opfers Anzeichen eines Traumas durch stumpfe Gewalt auf. Der 42-Jährige hatte eine kleine Platzwunde an der Lippe und einen blauen Fleck um sein Auge.

Die Mutter eines Sohnes beteuerte immer wieder, sie habe ihren Freund nicht töten wollen und den Koffer einen Spalt offengelassen. „Ich habe ihn nicht vollständig verschlossen. Ich habe ihn einen Fingerbreit geöffnet (…), dass er herauskommen konnte. Und ich hatte nicht vor, nach oben zu gehen und zu schlafen“, sagte sie der Polizei. „Meine Absicht war es nicht, ihn da drin zu lassen. Ich dachte, es ginge ihm gut. So sind wir miteinander. Niemand versteht unsere Beziehung.“

Der Prozess gegen Sarah B. wurde laut Court TV bereits 17 Mal verschoben, da schon acht ihrer Anwälte wegen ihres angeblichen Verhaltens abgesprungen waren. Berichten zufolge lehnte sie einen Deal der Staatsanwaltschaft ab, der ihr eine 15-jährige Haftstrafe für das Eingeständnis des Totschlags vorsah. Ohne den Deal drohen ihr im Falle eines Schuldspruchs zwischen 22,5 Jahre und lebenslänglich.

Lola wird am Freitag in Paris als vermisst gemeldet. Zusammengerollt und gefesselt wird die Zwölfjährige in einem Koffer gefunden. Die Autopsie ergibt, dass das Mädchen erstickt ist. Auf ihrem Körper befinden sich seltsame Zahlen. Was über den Fall bekannt ist.

Quellen: Law & Crime, Court TV