Ob per Straße, Bahn oder Flugzeug: Viele Wege führen durch Hessen. Der ADAC sieht im Land aber Nachholbedarf im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Auch an anderen Stellen werden die Werte etwas schlechter.
Nach Angaben des ADAC sind die Verkehrssicherheit und die Bezahlbarkeit von Mobilität in Hessen in den vergangenen Jahren gesunken. „Der deutliche Anstieg der Inflation sowie die damit verbundene Erhöhung der Energiekosten haben nicht nur in Hessen zu einer Verschlechterung der Bezahlbarkeit geführt“, sagte Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. Hauptursache für die Verschlechterung der Verkehrssicherheit sei der Anstieg des allgemeinen Verkehrsgeschehens. „Positive-Effekte der Jahre 2020/2021 in den Bereichen Verkehrssicherheit sowie Klima und Umwelt verpuffen langsam“, hieß es.
Die Erkenntnisse stammen laut ADAC aus dem Mobilitätsindex des Verkehrsclubs. Dieser bewerte die Entwicklung in Deutschland beim Thema Mobilität anhand von verschiedenen Indikatoren. Ein Großteil der Daten wird den Angaben nach aus öffentlich zugänglichen Statistiken gewonnen. Quellen sind unter anderem das Statistische Bundesamt, das Kraftfahrt-Bundesamt und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Weitere Investitionen nötig
Zwar lag Hessen 2022 im Mobilitätsindex im Vergleich über dem Bundesdurchschnitt (112 Punkte), der Wert sank im Vergleich zum Vorjahr allerdings um vier Punkte. Gründe sind neben der Sicherheit und der Bezahlbarkeit auch in der Nachhaltigkeit zu suchen.
„Gerade im urbanen Raum sowie dem städtischen Umland muss Hessen beim Ausbau des ÖPNV weiter zulegen“, erklärte Herda. Für eine nachhaltige Entwicklung seien mehr Investitionen in den ÖPNV und seine Serviceleistungen notwendig. Auch bei der teilweise maroden und veralteten Verkehrsinfrastruktur bei Brücken, Fahrbahnen und im Schienennetz gebe es Nachholbedarf.
Allerdings seien auch vereinzelt positive Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Mobilität zu sehen. So hätten sich etwa die Luftschadstoffe seit 2020 kontinuierlich verbessert, was unter anderem auf sauberere Euro 6 Dieselmotoren zurückzuführen sei.