Einst kamen die Stars aus Hollywood an die Ufer des Salton Sea, um zu entspannen. Doch ab den 1970er Jahren kollabierte das Ökosystem des künstlichen Binnenmeeres.

Einst kamen die Stars aus Hollywood an die Ufer des Salton Sea, um zu entspannen. Doch ab den 1970er Jahren kollabierte das Ökosystem des künstlichen Binnenmeeres.

Es war einmal in Amerika. Der größte See im Bundesstaat Kalifornien entstand durch einen Zufall. Oder besser gesagt: durch ein Missgeschick und Dilettantismus. Im Jahre 1905 ergossen sich die Wassermassen des Colorado Rivers nach heftigen Regenfällen durch falsch angelegte Kanäle und einen gebrochenen Damm in eine Senke der Colorado-Wüste.

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Erst nach zwei Jahren konnte das Leck endlich geflickt und die ungewollte Umleitung des Wassers gestoppt werden. Inzwischen war östlich des heutigen Anza-Borrego State Park ein künstlicher See entstanden, der sich über eine Fläche von 1000 Quadratmeter ausdehnte: Der Salton Sea war mehr als doppelt so groß wie der Lake Tahoe in der Sierra Nevada, der viel weiter im Norden Kaliforniens liegt.

Entgegen aller Erwartungen versickerte und verdunstete die Flüssigkeit in diesem Wüstenareal nicht innerhalb kurzer Zeit. Findige Immobilienmakler witterten ein großes Geschäft: Sie entwickelten an den Ufern kleine Urlaubsorte wie Salton City und Bombay Beach mit Ferienhäusern. Hinzukam die für Ausflügler passende Infrastruktur mit Restaurants, Hotels und Marinas für die Motorboote.

Bis in die 1950er Jahre prosperierte die Region. San Diego und Hollywood liegen nur zweieinhalb Autofahrstunden weit entfernt. Statt immer nur nach Palm Springs zu fahren, vergnügten sich am Salton Sea angeblich Stars aus Los Angeles wie Marilyn Monroe, Frank Sinatra und die Beach Boys.

Tote Fische statt Sommerfrische

Doch mit dem künstlichen See gab es ein Problem, ihm fehlte ein natürlicher Zu- und Abfluss. Zwar wurden Fische ausgesetzt, die sich massenweise vermehrten und Zugvögel anlockten, aber durch sintflutartige Regenfälle kam es zu heftigen Überschwemmungen, und längere Dürreperioden führten zur massiven Senkung des Wasserspiegels.

Ab den 70er Jahren begann der See umzukippen, und die ökologische Katastrophe nahm ihren Lauf, angefangen mit der zunehmenden Versalzung. Die eingeleiteten Düngemittel aus Landwirtschaft bewirkten Algenwachstum und Sauerstoffmangel, was wiederum ein massives Fischsterben als Folge hatte. 

Durch Sinkstoffe entsteht bis in die Gegenwart hinein giftiger Schwefelwasserstoff, der die Luft verpestet.Die Menschen haben längst die Flucht ergriffen, die touristische Infrastruktur zerfällt. Heute leben in den restlichen Trailerparks am vertrockeneten Uferrand nur noch wenige Personen.

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