Bekannt ist die Meyer Werft für ihre großen Kreuzfahrtschiffe. Seit Kurzem wird an der Ems in Papenburg noch etwas anderes gebaut.

Bekannt ist die Meyer Werft für ihre großen Kreuzfahrtschiffe. Seit Kurzem wird an der Ems in Papenburg noch etwas anderes gebaut.

Wenige Monate nach dem Fertigungsbeginn hat die Papenburger Meyer Werft erste Bauteile für eine Offshore-Konverterplattform hergestellt und verschifft. Die Bauteile seien inzwischen schon per Schiff unterwegs zu einer Werft im spanischen Cadiz, wo die Endmontage erfolgen soll, teilte die Werft mit. Mit dem Auftrag mache das Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt beim Einstieg in das neue Offshore-Geschäftsfeld, teilte das Unternehmen weiter mit. 

Konverterplattformen sind große technische Anlagen, die auf fest verankerten Pfählen im Meer stehen. Darin wird der von den Windkraftanlagen produzierte Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt. Für die ambitionierten Ausbaupläne der Bundesregierung für die Offshore-Windenergie gelten die tonnenschweren Konverterplattformen als eine industrielle Schlüsselkomponente. Die Fertigungskapazitäten dafür sind knapp. 

Neues Geschäftsfeld für die Werft

Die zuletzt kriselnde Meyer Werft, die vor allem für ihre Kreuzfahrtschiffe bekannt ist, hatte sich erst im Sommer für das neue Geschäftsfeld geöffnet und war in den Stahlbau für die Konverterplattformen für Windparks auf See eingestiegen. Nachdem die Werft in finanzielle Not geraten war, sind seit September der Bund und das Land Niedersachsen an ihr beteiligt. 

Die nun auf der Werft gefertigten Bauteile sind für die Konverterplattform DolWin delta bestimmt. Der Stromnetzbetreiber Amprion hatte 2022 für den Bau von insgesamt vier Konverterplattformen das spanische Unternehmen Dragados und Siemens Energy beauftragt. Das Konsortium hatte dann die Meyer Werft als Subunternehmer verpflichtet. Den Angaben zufolge ist es die erste Konverterplattform seit vielen Jahren, die in Deutschland gefertigt wird.