Drei Spiele, drei Niederlagen. Leipzig steckt in der Königsklassen-Krise. Gegen Celtic muss ein Sieg her.

Drei Spiele, drei Niederlagen. Leipzig steckt in der Königsklassen-Krise. Gegen Celtic muss ein Sieg her.

Unzufriedene Gesichter auf der Tribüne, ein enttäuschter Trainer und niedergeschlagene Spieler – der Frust nach der dritten Pleite im dritten Champions-League-Spiel saß tief bei RB Leipzig. „Das ist sehr enttäuschend. Wir sind schon unter Druck. Wir haben noch fünf Spiele, die auch nicht einfach sind“, sagte Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi nach dem 0:1 (0:1) gegen den favorisierten FC Liverpool. 

Das Team von Chefcoach Marco Rose muss nun in zwei Wochen bei Celtic Glasgow zwingend gewinnen. Darwin Núñez (27. Minute) erzielte vor 45.228 Fans das entscheidende Tor für Liverpool, das im Gegensatz zu Leipzig nun drei Siege aus drei Spielen aufweist. „Wir waren gut vorbereitet und haben am Ende gut verteidigt“, sagte der frühere Leipziger Dominik Szoboszlai, der im Trikot des FC Liverpool zu seinem ehemaligen Club zurückkehrte. „Das war heute ein schönes Gefühl“, sagte er. 

Henrichs ersetzt Klostermann

Rose hatte Liverpool vor dem Anpfiff als „Brett“ bezeichnet und deutlich höher eingestuft als die bisherigen siegreichen Gegner Atlético Madrid (1:2) und Juventus Turin (2:3). Seine Mannschaft ging dennoch unbeeindruckt von der Null-Punkte-Ausbeute in das Spiel, begegnete den Reds zunächst auf Augenhöhe. Die kurzfristige Abwehr-Umstellung – Benjamin Henrichs durfte für den unter Magen-Darm-Problemen leidenden Lukas Klostermann ran – machte sich zunächst nicht bemerkbar.

Nach zwei halbgaren Chancen durch Benjamin Sesko (7.) per Kopf und Amadou Haidara (14.) per Distanzschuss, war Leipzig der Führung sogar ganz nah. Nach einem Patzer von LFC-Torwart Caoimhín Kelleher schlenzte Sesko den Ball von der Seitenauslinie aufs leere Tor, verfehlte es jedoch um wenige Zentimeter.

RB hakte das schnell ab – und jubelte nach 26 Minuten über die Führung. Loïs Openda drosch den Ball von der Strafraumgrenze ins obere linke Eck und ließ sich feiern. Doch der belgische Nationalspieler stand beim Pass von Antonio Nusa im Abseits. Was passiert in solchen Fällen danach? Na klar, der Favorit trifft. Liverpool ließ sich damit nur gut eine Minute Zeit.

Torhüter Gulacsi in Top-Form

Nach einer Flanke kam der nur 1,75 Meter große Mohamed Salah zum Kopfball aufs lange Eck, Núñez musste den Ball nur noch über die Linie drücken. Die beste Abwehr der Bundesliga wirkte völlig unsortiert und hatte auch im weiteren Verlauf immer wieder Probleme bei Flanken. Kopfbälle von Núñez (32.) und Virgil van Dijk (37.) entschärfte Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi mit starken Paraden.

Wohl ungelöst bleibt, warum Schiedsrichter Sandro Schärer in der 38. Minute nach einem Kontakt von Willi Orban an Núñez nicht auf Elfmeter entschied. Leipzigs Kapitän traf den Stürmer des Tabellenführers der Premier League klar, auch ein frühes zu Boden gehen von Núñez kann in diesem Fall eigentlich kein Argument gegen einen Strafstoß sein. Liverpool trat nun dominant auf, Cody Gakpo (44.) verfehlte nach Doppelpass mit Salah das Tor knapp.

Leipzig wirkte gestresst, Liverpool vergab Großchancen. Wieder war es Gakpo (49.), dessen Schuss aus wenigen Metern durch einen Reflex von Gulacsi noch abgewehrt wurde. Die RB-Abwehr stellte sich mit ungenauen Pässen und inkonsequenten Aktionen indessen selbst vor Probleme. Für Entlastung sorgte Liverpool, das sich von nun an vorwiegend auf Konter beschränkte.

Leipziger Schlussoffensive zu spät

Das genügte, da Leipzig in der Offensive nahezu komplett die Ideen ausgingen. Sesko tauchte völlig ab, Openda wurde mit langen Bällen oftmals vergeblich geschickt und Simons rannte sich mit seinen Dribblings immer wieder fest. Liverpool agierte nach vorn deutlich durchdachter, Alecis Mac Allister (70.) traf mit einem Distanzschuss die Latte.

Das schien Leipzig zu wecken. Sesko (71.) kam nach Pass von Simons frei zum Abschluss, Kelleher rettete in höchster Not. Eine Minute später senkte sich ein abgefälschter Schuss von Simons unter die Latte des Liverpooler Tores, doch wieder war Kelleher zur Stelle. Rose wechselte gleich dreifach, wollte die Offensive mit Christoph Baumgartner und Eljif Elmas beleben. Am Ende reichte es aber nicht zum ersten Punktgewinn.