Britney Spears hat sich selbst das Ja-Wort gegeben – so wie zuvor schon Stars wie Selena Gomez oder Adriana Lima. Was steckt hinter dem Trend der Sologamie?

Britney Spears hat sich selbst das Ja-Wort gegeben – so wie zuvor schon Stars wie Selena Gomez oder Adriana Lima. Was steckt hinter dem Trend der Sologamie?

Für Britney Spears klingeln die Hochzeitsglocken! Die 42-jährige Sängerin berichtet ihren Fans von ihrer dritten Ehe. Es dürfte eine Verbindung für immer sein: Spears hat sich selbst geheiratet. In einem kurzen Clip posiert die Sängerin in einem weißen Hochzeitskleid aus Satin. Ihre welligen Haare bedeckt ein langer Spitzenschleier mit Schleppe. „Der Tag, an dem ich mich selbst geheiratet habe“, heißt es unter dem Video.

Britney Spears hat prominente Vorbilder

Sie ist nicht der erste Star, der diesen Weg geht: 2003 gab sich Sarah Jessica Parker vor einem Millionenpublikum selbst das Ja-Wort – allerdings in ihrer Rolle als Carrie Bradshaw in „Sex and the City“. 14 Jahre später zog das Topmodel Adriana Lima im echten Leben nach. Auf Instagram verkündete sie ihre Hochzeit mit sich selbst: „Der Ring ist symbolisch, ich verspreche mich damit mir selbst und meinem Glück“. Vor kurzem hat auch Selena Gomez ihre Selbsthochzeit zu ihrem 30. Geburtstag öffentlich gemacht. Im Interview mit dem „Rolling Stone“ gab die Schauspielerin an: „Ich dachte immer, dass ich bis zu meinem 30. Geburtstag verheiratet sein würde. Also schmiss ich mir eben selbst eine Hochzeit.“ Mehr Selbstliebe durch die Ehe zu sich selbst – diese Rechnung scheint für einige Prominenten aufzugehen. Was steckt hinter dem Phänomen?

PAID Alkohol Abhängigkeit Interview 12.42Im Vergleich zur Monogamie, der exklusiven Partnerschaft zwischen zwei Personen, und Polygamie, der romantischen Beziehung zu mehreren Personen, beinhalten Beziehungen nach dem Konzept der Sologamie nur eine Person: sich selbst. Die Ehe ist meistens mit einer feierlichen Zeremonie verbunden und wird als Akt der Selbstliebe verstanden. Vor dem Altar schwört man sich ewige Liebe und Ehre in guten wie in schlechten Zeiten. Unter Kritiker:innen wird da schnell der Vorwurf des Narzissmus laut.

Allerdings haben Selbstehen in vielen Ländern durchaus eine wichtige Botschaft. Nachdem das Konzept ursprünglich in den USA erfunden wurde, nimmt es in den letzten Jahren vor allem im asiatischen Raum immer mehr Fahrt auf. Im konservativ geprägten Japan lehnen immer mehr Frauen klassische Hochzeiten und Familienleben ab und entscheiden sich für eine eigenständige und erfolgreiche Work-Life-Balance. Sie feiern die Selbstehe als Rebellion gegen die Stigmatisierung unverheirateter Frauen. Reiseagenturen und Fotostudios verkaufen die Einzelhochzeiten als Erlebnispaket: Brautkleid, Blumenstrauß, Frisur und ein abschließendes Shooting mit Fotoalbum sind ab 2000 Euro zu haben.

Sologamie in Deutschland nicht möglich

In den Vereinigten Staaten gibt es ebenfalls zahlreiche Agenturen, die sich auf Sologamie spezialisiert haben. Eine offizielle Eheschließung kann man allerdings nicht vollziehen. Die Einzelhochzeiten haben lediglich symbolischen Charakter. Nach der Trauung zählt man vor dem Gesetz weiterhin als ledig. Somit hat man auch keine steuerlichen Vorteile.Mario Testino Bildband 20.38

Auch in Deutschland gilt: Niemand kann sich rechtlich selbst heiraten. Laut Paragraf 1353 BGB wird eine Ehe „von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen.“ Symbolische Sologamie-Veranstaltungen, wie die pompöse Hochzeit von Selena Gomez, sind allerdings selbstverständlich auch hierzulande möglich. 

Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im Januar 2023 und wurde anlässlich der Selbstheirat von Britney Spears aktualisiert und erneut veröffentlicht.

Quellen: MDR, „New York Times“„Rolling Stone“