Liam Payne soll vor seinem Tod angeblich "Pink Cocaine" konsumiert haben. Die DEA warnt vor der Verbreitung des Drogencocktails.

Liam Payne soll vor seinem Tod angeblich „Pink Cocaine“ konsumiert haben. Die DEA warnt vor der Verbreitung des Drogencocktails.

Der im Alter von nur 31 Jahren verstorbene Liam Payne (1993-2024) soll Medienberichten zufolge angeblich vor einem tödlichen Balkonsturz in Argentinien einen Drogencocktail namens „Pink Cocaine“ – „pinkes Kokain“ – zu sich genommen haben. Auch andere Prominente wie der Rapper Sean „Diddy“ Combs (54) wurden schon mit dem gefährlichen Gemisch in Verbindung gebracht. Unter anderem Mitarbeiter der US-Anti-Drogen-Behörde DEA warnen vor dem Cocktail und dessen Verbreitung.

Hat Liam Payne „pinkes Kokain“ konsumiert?

Bei einer Teilautopsie Paynes sei festgestellt worden, dass der verstorbene Sänger vor seinem Tod mehrere Substanzen zu sich genommen habe, berichtet das US-Fernseh-Network „ABC News“ unter Berufung auf anonyme Quellen, die Einblick gehabt haben sollen. Demnach wurden Spuren des erwähnten Drogencocktails vorgefunden, der Berichten zufolge für gewöhnlich unter anderem Ketamin und Methamphetamin beinhaltet und etwa auch unter dem Namen „Tusi“ bekannt sein soll. Die Veröffentlichung des abgeschlossenen Berichts dürfte jedoch vermutlich noch dauern.

Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, laut derer der britische Sänger, der als Mitglied der Boygroup One Direction weltberühmt wurde, in den Wochen vor seinem Tod keinerlei Drogen konsumiert habe. Das wiederholt auch ein angeblich enger Freund Paynes gegenüber der Boulevardzeitung „Daily Mail“: „Liam war schon seit Wochen clean. […] Er hatte sich im Vereinigten Königreich und in Kalifornien behandeln lassen.“ Außerdem habe der Verstorbene seit Kurzem mit einem neuen Psychiater gesprochen und alle um ihn herum hätten gehofft, dass er sich auf dem Weg der Besserung befand.

Der Freund erhebt schwere Vorwürfe: „Aber als er im Hotel eincheckte, fing irgendwann jemand dort an, ihm Drogen zu geben. Liam hatte sich wirklich sehr bemüht, clean zu werden, und dann haben sie ihn ausgebeutet. Diesen Leuten geht es nur um Geld. Seine Gesundheit war ihnen völlig egal.“ Die Polizei befrage alle Hotelangestellten, wie das US-Promi-Portal „TMZ“ aus Polizeikreisen erfahren haben möchte. Besonders eine bestimmte Person stehe wohl unter Verdacht.

Staatsanwaltschaft und DEA warnen vor „Partydroge“

Im Juli berichtete die „New York Post“ nach Gesprächen mit Polizeiquellen und Experten bereits darüber, dass der gefährliche Drogencocktail offenbar in New York City zunehmend Verbreitung findet. Immer mehr „Pink Cocaine“ sei zu diesem Zeitpunkt bei Verhaftungen im Zusammenhang mit Rauschgiftdelikten sichergestellt worden.

Ein ehemaliger Mitarbeiter der US-Anti-Drogen-Behörde Drug Enforcement Administration (DEA) bezeichnete den Cocktail als eine Art „billige Partydroge“. Der Mix wird in der Metropole offenbar in der Drogenszene auch mit dem Rapper Sean Combs in Verbindung gebracht. Quellen aus dem New York City Police Department sprachen davon, dass der Cocktail auf der Straße auch „Diddy Drug“, also „Diddy-Droge“, genannt werde. „Pink Cocaine“ fand laut Berichten in einer Klage gegen den 54-Jährigen, dem unzählige mutmaßliche Opfer sexuelle Übergriffe vorwerfen und der im September verhaftet wurde, Erwähnung.

Die in New York City für spezielle Drogendelikte zuständige Staatsanwaltschaft sei laut eines „Newsweek“-Berichts aus dem Juli erstmals im Januar 2023 auf die Mischung aufmerksam geworden. Staatsanwältin Bridget Brennan warnte, dass Menschen mit Drogenerfahrungen annehmen könnten, dass sie Kokain zu sich nehmen, dieses sei jedoch nur selten in dem Gemisch, dessen genaue Zusammensetzung meist nicht bekannt ist, enthalten. Die Annahme sei gefährlich, denn man könne nicht einschätzen, wie sich der Drogencocktail auswirkt. „Eine Person, die denkt, sie bekäme Kokain, und die am Ende eine ziemlich starke Dosis Ketamin bekommt, kann völlig ausgeknockt werden“, sagte Brennan. Es sei nicht die erwartete Wirkung und man sei möglicherweise nicht darauf vorbereitet.

„Diese Droge wird immer häufiger mit Fentanyl gemischt“, gibt zudem Frank Tarentino, ein DEA-Mitarbeiter aus New York, laut „CBS News“ zu Bedenken. Nach DEA-Angaben kann je nach Person bereits die Einnahme von zwei Milligramm Fentanyl tödlich sein. Brennan spricht in diesem Bericht von einer derzeit „sehr gefährlichen und tödlichen“ Marktlage bei Drogen.

Es wird teilweise spekuliert, dass Payne vor seinem Tod womöglich unter Halluzinationen gelitten haben könnte. Von „TMZ“ auf „pinkes Kokain“ angesprochen, erklärt der Ex-Basketballprofi Lamar Odom (44), dass er die Droge vermutlich auch bereits konsumiert habe: „Ich denke schon. Ich habe viele Dinge genommen.“ Der Ex-Mann von Khloé Kardashian (40), der lange mit Drogen zu kämpfen hatte, erläutert: „Drogen können dich dazu bringen, zu halluzinieren.“ Falls sich Payne in einem solchen Zustand befunden habe, könne man Odom zufolge nicht sagen, was alles hätte passieren können. Er selbst habe wegen seines damaligen Konsums „Stimmen gehört“ und unter gewisser Paranoia gelitten.

Zu Informations- und Beratungsangeboten rund um Drogen gehört in Deutschland unter anderem eine „Sucht & Drogen Hotline“, auf die auf der Website des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen verwiesen wird. Die Hotline ist unter der Nummer 01806 313031 erreichbar und kostet 0,20 Euro pro Anruf.