Fast alle wollten sie haben: Bei "Bares für Rares" stand eine seltene Bronzefigur zum Verkauf. Nicht nur die Expertin war begeistert.

Fast alle wollten sie haben: Bei „Bares für Rares“ stand eine seltene Bronzefigur zum Verkauf. Nicht nur die Expertin war begeistert.

Einen ungewöhnlichen Akt hat René Schmidlin mit zu „Bares für Rares“ gebracht. Dafür hat er einen weiten Weg auf sich genommen: Der 75 Jahre alte frühere Unternehmer ist vom Vierwaldstättersee in der Schweiz ins Pulheimer Walzwerk gereist.

37 Jahre lang stand die Bronze bei Schmidlin zu Hause, jetzt möchte der 75-Jährige sie mit Verweis auf sein Alter in andere Hände geben. Erstanden habe er das Werk direkt beim Schöpfer, verrät der Schweizer.

„Bares für Rares“: „Der Akt punktet für sich“

Über den Künstler und sein Werk weiß Bianca Berding mehr zu erzählen. Es handele sich um den 1927 geborenen österreichischen Bildhauer Jos Pirkner. „Entkleidung“ laute der Titel des Objekts. Ein passender Name: Tatsächlich zeigt die Plastik eine Frau, die gerade dabei ist, sich auszuziehen. Besonders wichtig seien dem Künstler hier „Energie, Bewegung, Raum und Form“, schwärmt die Expertin. Entstanden sei das Werk 1987, es handele sich um ein Unikat.

12.000 Euro nennt der Verkäufer als Preiswunsch. Da will Berding nicht ganz mitgehen. Sie taxiert den Wert auf lediglich 6000 bis 8000 Euro. Schmidlin will sein Glück dennoch versuchen.

„Das ist ein so schöner Akt, der punktet für sich, da muss man nicht viel für tun“, sagt der Schweizer, bevor er den Händlerraum betritt. Und er behält Recht: Fabian Kahl und Wolfgang Pauritsch zeigen sich begeistert, als sie das Kunstwerk begutachten.

FS Bares für Rares Experten

Kahl steigt direkt mit 2000 Euro in die Versteigerung ein. Da fast alle Anwesenden mitbieten, wird der Schätzwert schnell erreicht – und sogar übertroffen. Am Ende erhält der Thüringer auch den Zuschlag für 9000 Euro. Schweren Herzens gibt sich Pauritsch geschlagen.

Auch wenn er seinen Wunschpreis nicht ganz erreicht hat, ist der Verkäufer hochzufrieden: „Ich habe ja nicht verkauft, um reich zu werden. Sondern ich habe verkauft, um zu wissen, dass die Figur in guten Händen ist“, sagt Schmidlin hinterher.

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