Vor dem ersten Advent öffnen die Weihnachtsmärkte in Dresden. Handel und Gastronomie auf dem berühmten Striezelmarkt fehlt auch in diesem Jahr Personal - aber es gibt Unterstützung.

Vor dem ersten Advent öffnen die Weihnachtsmärkte in Dresden. Handel und Gastronomie auf dem berühmten Striezelmarkt fehlt auch in diesem Jahr Personal – aber es gibt Unterstützung.

Gut einen Monat vor der Öffnung der Dresdner Weihnachtsmärkte fehlt noch Personal für Stände und Ausschänke. Auch Händler und Gastronomen des berühmten Striezelmarkts suchen wie alljährlich Verstärkung. „Die Lage ist diesmal schon besser als in der Vergangenheit“, sagte Frederic Günther, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller, am Rande der dritten Jobbörse in Dresden. Dank der speziellen Veranstaltung von Stadt, Arbeitsagentur und Verband gebe es inzwischen „einen guten Bestand“ an Externen. „Das sind viele Rentner und auch Studenten, die nicht wegziehen, und Familienmitglieder.“ 

Das allein reicht laut Günther aber nicht aus für die allein 50 Stände von Verbandsmitgliedern. „Man braucht ja auch gewissen Ersatz.“ Ebenso suchen andere Händler Vollzeitkräfte, einige Firmen nur stundenweise Verstärkung, „in der Regel Verkäufer“, aber auch Auf- und Abbauhilfen. „Es gibt aber auch Kollegen, die den Stand absagen mit der Begründung, dass sowieso kein Personal zu finden ist.“ 

Angebot von Glühweinverkauf bis Erzgebirgshütte 

Die befristeten Jobs seien erfahrungsgemäß zur Überbrückung und als Ergänzung interessant, könnten aber auch ein Einstieg in weitere Beschäftigungsmöglichkeiten sein, sagte Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka. Das Angebot reicht vom Glühweinverkauf bis zum Angebot von original-erzgebirgischem Kunsthandwerk. „Inzwischen stehen Bewerber fast schon Schlange“, berichtete Verbandschef Günther. 

Gefragt sind Menschen mit Verkaufstalent und Sinn für die Produkte. Immerhin machen Kunsthandwerker und Spielzeughersteller im Erzgebirge ab Oktober und in der Weihnachtszeit in der Regel Dreiviertel ihres Jahresumsatzes – und den meisten davon auf dem Dresdner Striezelmarkt. Der ist laut Günther mit der weltgrößten Erzgebirgspyramide und -figuren ein Aushängeschild der Branche, „quasi Vorläufer der gerade aufkommenden Pop-up-Stores“.

215 Stände bei Dresdner Striezelmarkt ab 27. November

Der 590. Dresdner Striezelmarkt öffnet am 27. November und bis zum Heiligabend. Er geht auf ein Privileg von Sachsens Kurfürst Friedrich II. von 1434 zurück, das sich ursprünglich nur auf einen freien Fleischmarkt am Tag vor Heiligabend bezog. Später wurde er auf andere Waren ausgedehnt – der Name nach einem alten Begriff für Stollen bürgerte sich um 1500 ein.

Nach Rathausangaben haben 215 Händler eine Zusage für die diesjährige Ausgabe erhalten. Laut Pratzka gab es mehr Bewerber als Standplätze und als im Vorjahr, die Corona-Delle sei „endgültig überwunden“. Erwartet werden wieder bis zu zwei Millionen Besucher. Die Stadt arbeitet an einem Sicherheitskonzept gemäß der aktuellen Lage und an einem Verkehrskonzept wegen der gesperrten Carolabrücke – das ist in der touristischen Hoch-Zeit Advent eine Herausforderung.