Dynamo Dresden hat nach dem guten Saisonstart Probleme. Das hat Ursachen, die Trainer und Mannschaft erkannt haben.

Dynamo Dresden hat nach dem guten Saisonstart Probleme. Das hat Ursachen, die Trainer und Mannschaft erkannt haben.

Auf dem angestrebten Weg zurück in die 2. Fußball-Bundesliga ist Dynamo Dresden ins Stocken geraten. Nach einem sehr erfolgreichen Saisonstart können die Sachsen derzeit ihre Spiele in der 3. Liga nicht mehr gewinnen. Selbst die Heim-Partien im Rudolf-Harbig-Stadion bringen keine Siege mehr. Das 3:3 gegen Rot-Weiss Essen war bereits das dritte Unentschieden vor heimischem Publikum in Serie. Woran liegt es?

Baustelle Abwehr 

„Wir können nicht zu Null spielen“, sagt Trainer Thomas Stamm. Im Essen-Spiel wurde das einmal mehr deutlich. Gegentor Nummer eins entsprang einem Konter nach Dresdner Ecke. Und obwohl mit 4:3 in personeller Überzahl, wurde den gegnerischen Angreifern zu viel Platz gelassen.

Die Gegentore zwei und drei waren noch bitterer: Jeweils nach dem Dynamo-Ausgleich folgte sofort wieder die Gäste-Führung. „Das ist mein Job, es den Spielern zu erklären“, nimmt Stamm die Schuld auf sich und erklärt: „Wir agieren aus der Fünferkette nicht so, wie wir agieren wollen und müssen. Es muss für die Spieler klar sein, wer zum Ball geht, es ist nicht klar, wer die Leute anschiebt. Das ist mein Job, es so zu kommunizieren, dass es den Spielern klar ist“, sagte Stamm.

Ein Systemwechsel hin zur Viererkette ist deshalb in der Diskussion. „Wir denken schon länger darüber nach. Die große Kunst ist zu entscheiden: Bleibt man bei dem System oder nicht. Es ist ein Prozess, da gilt es, gute Entscheidungen zu treffen. Aber eine Umstellung auf Viererkette ist ein Thema, absolut“, sagte Stamm.

Baustelle Standards

18:2-Ecken gegen Essen, aber kein Treffer oder wenigstens akute Torgefahr – Dynamo ist bei Standards einfach zu harmlos. „Das Positive gegen Essen war, dass wir uns angenähert haben“, sagte Vinko Sapina. 

Stamm sieht auch das als Prozess. „In der Summe werden wir gefährlicher. Es geht um die Überzeugung, dahinzugehen, wo es wehtun könnte. Wir sind dran, trainieren es immer wieder. Es braucht Zeit, dass der Ertrag aus Ecken und anderen Standards ansatzweise dem entspricht, was wir für Aufwand betreiben.“ Abwehrspieler Lukas Boeder hofft auf den Brustlöser: „Wenn man einmal so ein Ding macht, macht es vielleicht vieles einfacher.“