Mit der Übergabe der renommierten Auszeichnung endet traditionell die Frankfurter Buchmesse. Es ist nicht die erste renommierte Ehrung für die US-Historikerin.

Mit der Übergabe der renommierten Auszeichnung endet traditionell die Frankfurter Buchmesse. Es ist nicht die erste renommierte Ehrung für die US-Historikerin.

Zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse wird die US-amerikanische Historikerin Anne Applebaum am Sonntag mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet (10.45 Uhr). Die Laudatio in der Paulskirche hält Irina Scherbakow. Die in Moskau geborene Germanistin und Historikerin zählt zu den bekanntesten Menschenrechtlern Russlands.

„In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats. Sie habe die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt und gezeigt, wie fragil demokratische Gesellschaften sind. 

Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis wird seit 1950 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben. Gewürdigt werden damit Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Applebaum wurde 2004 mit dem renommierten Pulitzer-Preis geehrt.

Applebaum wurde als Kind jüdischer Eltern in den USA geboren. Neben der US-amerikanischen besitzt sie auch die polnische Staatsbürgerschaft. Sie ist mit Radoslaw Sikorski verheiratet, dem heutigen Außenminister Polens. Sie arbeitet als Journalistin und schrieb Bücher wie „Der Gulag“ (2003), „Der Eiserne Vorhang“ (2012), „Die Verlockung des Autoritären“ (2021) und zuletzt „Die Achse der Autokraten“ (2024).