Einst drehte der Hamburger Regisseur Fatih Akin den Film "Soul Kitchen" in der Industriehalle. Jetzt ist das Gebäude im Stadtteil Wilhelmsburg einsturzgefährdet. Der mögliche Abriss stößt auf Protest.

Einst drehte der Hamburger Regisseur Fatih Akin den Film „Soul Kitchen“ in der Industriehalle. Jetzt ist das Gebäude im Stadtteil Wilhelmsburg einsturzgefährdet. Der mögliche Abriss stößt auf Protest.

Rund 200 Menschen haben gegen den möglichen Abriss einer als Filmkulisse bekanntgewordenen Industriehalle in Hamburg-Wilhelmsburg demonstriert. In dem einsturzgefährdeten Gebäude hatte der Hamburger Regisseur Fatih Akin (51) seinen Film „Soul Kitchen“ gedreht. Die Initiative „Kulturkanal“ hatte zu der Demonstration aufgerufen. Die Polizei vor Ort sprach von 200 Teilnehmern. Auf ihrem Marsch durch ein Industriegebiet zündeten einige Demonstranten am Abend bengalische Feuer.

In der vergangenen Woche hatte der rot-grüne Senat in einer Stellungnahme geschrieben, dass die Halle im Grunde nicht mehr zu retten sei. Einen konkreten Antrag auf einen Abriss des Gebäudes gebe es bislang noch nicht. In der Vergangenheit hatten sich etliche Stimmen aus dem Kulturbereich für den Erhalt des Gebäudes starkgemacht, darunter auch Akin selbst.

Fahnen und Parolen der Linken

Die Demonstranten zeigten ein Transparent mit der Forderung: „Der Stadtteil denen, die drin leben!“. Auf einem anderen stand: „Don’t touch my lovely neighbourhood“ (Vergreif‘ dich nicht an meinem lieblichen Stadtviertel). Auch die Forderung „Sprinkenhof enteignen!“ war zu sehen. Die Immobiliengesellschaft ist im Besitz der Stadt Hamburg. Einige Teilnehmer trugen Fahnen der Partei Die Linke.

Halle akut einsturzgefährdet

Die „Soul-Kitchen“-Halle ist akut einsturzgefährdet, im Juli 2022 ist dem Senat zufolge bereits ein Teil des Daches eingestürzt. Für die Halle bestehe auch keinerlei Verwendung mehr bei einer plangemäßen Nutzung als Industriefläche.

Der 2009 veröffentlichte Film „Soul Kitchen“ dreht sich um den Kampf des Wirts Zinos Kazantsakis – dargestellt von Adam Bousdoukos – für den Erhalt seines Restaurants „Soul Kitchen“. Er gilt auch als eine Liebeserklärung Akins an seine Heimatstadt Hamburg.