Nach dem mehrheitlichen Beschluss der Stadtvertreter, die Regenbogenflagge vom Bahnhofsvorplatz in Neubrandenburg zu verbannen, regt sich zunehmend Widerstand.

Nach dem mehrheitlichen Beschluss der Stadtvertreter, die Regenbogenflagge vom Bahnhofsvorplatz in Neubrandenburg zu verbannen, regt sich zunehmend Widerstand.

Eine Woche nach dem mehrheitlichen Beschluss der Neubrandenburger Stadtvertreter, das Hissen der Regenbogenflagge am Bahnhof zu verbieten, wollen Gegner der Entscheidung ihren Protest zum Ausdruck bringen. Die Vereinigung queerNB hat für Donnerstag (17.30) zu einer Demonstration aufgerufen. Damit solle ein sichtbares Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung gesetzt werden. 

Bewohner der drittgrößten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns wurden zudem ermuntert, Regenbogenflaggen an Fenstern und Balkonen anzubringen. Es solle ein Stadtbild geschaffen werden, das für Vielfalt und Akzeptanz stehe, erklärte Nils Berghof im Namen der Organisatoren. Es gibt auch eine Online-Petition für das Wiederaufhängen der Regenbogenflagge am Bahnhof. Bis Mittwoch haben rund 25. 000 Menschen unterzeichnet.

Unbekannte Täter hatten in der Vergangenheit die Regenbogenflagge, die auf dem Bahnhofsvorplatz neben anderen Fahnen wehte, mehrfach abgenommen und durch Fahnen mit Nazi-Symbolen ersetzt. Um das zu verhindern, so die Argumentation des Antragsstellers, beschloss die Stadtvertretung am 9. Oktober mehrheitlich, die Regenbogenflagge dort nicht mehr zu hissen. 

Nach den Worten von Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) stand dieser Beschluss „am Ende einer langen Kette von Ereignissen“, die ihn zum Rückzug aus dem Amt bewegten. Als Gründe nannte er zudem fortwährende Beleidigungen in den Sozialen Medien und Schmähungen durch Stadtvertreter.