Aufatmen bei allen Maus-Fans: Der entwendeten Kinder-Kultfigur geht es gut. Ihr Verschwinden hat scheinbar aber einen ernsten Hintergrund.
Anfangs sah es wie eine Entführung aus. Nun sendet die in der Nacht zu Dienstag in Köln verschwundene Maus, Star der „Sendung mit der Maus“, erste Signale auf Instagram. Diese lassen auf einen Spaß mit ernstem Hintergrund schließen. Die Spur ihres „Mausflugs“ führt unter anderem zu Jan Böhmermann (43).
Böhmermann? „Guckt die Maus jede Woche“
Zunächst einmal die beruhigende Nachricht: Der mutmaßlich vor dem WDR-Gebäude in Köln entführten Maus-Figur geht es gut. Auf ihrer Instagram-Seite „diereisemitdermaus“ zeigt sie sich im Gegenteil putzmunter. In ihrem neuesten Instagram-Post grüßt sie am Mittwochmorgen aus Köln-Ehrenfeld. Dort hat sie ihrem Kollegen Jan Böhmermann (43) einen Besuch abgestattet. Mit dessen Sendung „ZDF Magazin Royale“ scheint die Maus mehr zu verbinden als vermutet. Sie ist geradezu Fan der Sendung: „Guckt die Maus jede Woche“, heißt es in dem Instagram-Spot.
ZDFneo von Einsparungsplänen betroffen?
„GuMo! Ich soll Euch allen liebe Grüße ausrichten von @janboehm und @zdf_magazin_royale“, schreibt die Maus, die seit 1971 auf Sendung ist. Sie weist darauf hin, dass auch Böhmermanns ehemaliger Haussender ZDFneo von Einsparungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk betroffen sein könnte. „Dann können die bei ZDFneo bald nicht mehr so lustige Sendungen wie das ‚ZDF Magazin Royale‘ erfinden“, heißt es weiter. „Das wäre ja schön blöd“ – dazu prustet ein trauriger Elefant, bester Freund der Maus, traurig in seinen Rüssel. Steckt der Moderator, dessen Sendung im November von ZDFneo zum ZDF wechselte, selbst hinter der Aktion? Zuzutrauen wäre es ihm allemal.
„Der Rainer mag kein Fernsehen. Klingt komisch, is‘ aber so“
Dass das medienwirksame Mausnapping mehr als ein Jux ist, stellte die Maus selbst schnell klar. Am Dienstag schrieb sie bei Instagram, dass sie „freiwillig unterwegs“ sei. In einem Folge-Post machte sie auf die Sparpläne beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufmerksam, die unter anderem von Rainer Haseloff (70), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt betrieben würden. In typischer Maus-Manier stellt die Maus Haseloff vor: „Er ist Chef von Sachsen-Anhalt. Und der Rainer mag kein Fernsehen. Klingt komisch, is‘ aber so.“
„Wäre super mausig, auch das Internet zu retten“
Mit ihren Posts scheint die Maus – oder ihre Hintermänner – einen Nerv zu treffen. Ein Follower wünscht sich, dass sie Böhmermann „am Freitag in der Sendung“ besuchen solle. Andere trauen ihr neben der Rettung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auch die Rettung anderer Medien zu: „Wäre super mausig, auch das Internet zu retten.“ In einer ersten Reaktion zeigte sich WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn von der Aktion noch wenig begeistert: „Vielleicht ist das lustig gemeint, aber ich glaube, nicht alle Kinder, die Maus-Fans sind, finden das lustig.“ Er appellierte, die entwendete Maus wieder zurückzubringen. Wenn die Maus jedoch weiterhin so öffentlichkeitswirksam im Sinne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unterwegs ist, könnte es auch bei den Programmdirektoren ein Umdenken geben.