Ein Großteil der Richter und Richterinnen in Mecklenburg-Vorpommern geht in den kommenden Jahren in Ruhestand. Juristischer Nachwuchs ist daher sehr gefragt.

Ein Großteil der Richter und Richterinnen in Mecklenburg-Vorpommern geht in den kommenden Jahren in Ruhestand. Juristischer Nachwuchs ist daher sehr gefragt.

Mecklenburg-Vorpommern wappnet sich mit vielen Neueinstellungen für die absehbare Pensionierungswelle in Gerichten und Staatsanwaltschaften des Landes. Wie Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) heute in Schwerin mitteilte, nahmen im Verlaufe dieses Jahres 31 Proberichterinnen und Proberichter in der Justiz des Landes eine Tätigkeit auf. So viele seien seit über 20 Jahren nicht mehr in einem Jahr eingestellt worden. „Damit begegnen wir dem demografischen Wandel, der uns in den nächsten Jahren vor gewaltige Herausforderungen stellen wird“, erklärte Bernhardt. 

Einer vor einem Jahr vom Deutschen Richterbund veröffentlichten Umfrage zufolge verliert Mecklenburg-Vorpommern bis 2033 fast die Hälfte seiner 625 Richter und Staatsanwälte. Die ostdeutschen Bundesländer insgesamt seien von der Pensionierungswelle besonders betroffen, weil dort zahlreiche junge Juristen direkt nach der Wiedervereinigung ihren Dienst begonnen hätten und nun das Ruhestandsalter erreichten, erklärte der Geschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn. Um den Ersatzbedarf in MV zu decken, müssen laut Justizministerium pro Jahr mindestens 30 Neueinstellungen erfolgen. 

„Die Bemühungen der vergangenen Jahre wurden stetig erhöht, um nach dem abgeschlossenen Rechtsreferendariat die Assessorinnen und Assessoren in der Justiz des Landes zu behalten“, erklärte Bernhardt. Derzeit seien 80 Proberichterinnen und Proberichter in den vier Landgerichtsbezirken tätig. Besonders erfreulich sei, dass in diesem Jahr die Staatsanwaltschaften mit 13 neuen Kräften hätten verstärkt werden können. Zwei Drittel aller Neueingestellten absolvierten nach Angaben der Ministerin ihre zweite juristische Staatsprüfung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der Referendarinnen und Referendare habe sich in den zurückliegenden Jahren verdreifacht.