Jamie Leweling trifft in seinem ersten Länderspiel zweimal ins Tor, ein Treffer zählt. Der Stuttgarter ist in München der Matchwinner - dabei wäre es fast nicht dazu gekommen.

Jamie Leweling trifft in seinem ersten Länderspiel zweimal ins Tor, ein Treffer zählt. Der Stuttgarter ist in München der Matchwinner – dabei wäre es fast nicht dazu gekommen.

Das Traumdebüt und Siegtor von Jamie Leweling in der Fußball-Nationalmannschaft ist auch der Unpässlichkeit seiner Teamkollegen zu verdanken. „Wenn alle gesund gewesen wären, wäre er nicht dabei gewesen“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem 1:0 in München gegen die Niederlande. Leweling war erst nachträglich wegen der Verletzung von Bayern-Star Jamal Musiala in den Kader gerückt – und konnte so überhaupt erst zum Matchwinner im Fußball-Klassiker werden. 

„Er hat nicht nur das Tor gemacht, sondern hatte viele schwere Situationen zu lösen. Es war ein außergewöhnlich gutes Debüt“, sagte Nagelsmann über den Neuling, der in seinem ersten Länderspiel sogar gleich zweimal ins Tor getroffen hatte. Den ersten Treffer kassierte Schiedsrichter Slavko Vincic aber wegen einer strittigen Abseitsentscheidung ein (2. Minute). Leweling machte das letztlich wenig aus, jubeln konnte er nach seinem starken Schuss zum Sieg trotzdem (64.).

Der Name auf der Tafel

„Ich war einfach glücklich, spielen zu können“, sagte der Stuttgarter, der erst spät von seinem Glück erfahren hatte. Weil am Spieltag auch noch sein VfB-Teamkollege Deniz Undav ausfiel, rückte Leweling in die Startelf. Gegen elf Uhr, während der Teambesprechung, sah er plötzlich seinen Namen auf der Tafel mit der Startelf. „Das hat mir gereicht“, sagte Leweling.

Beim 2:1 in Bosnien-Herzegowina war der Stuttgarter noch nicht zum Einsatz gekommen, im Training war er Nagelsmann allerdings schon aufgefallen. „Ich weiß, dass er viel Energie hat, aber dass er so gut spielt, hätte ich nicht erwartet. Er hat ein tolles Spiel gemacht“, sagte der Bundestrainer. Und der Offensivmann selbst versucht, sich keinen Kopf zu machen und es einfach zu halten: „Sobald man auf den Platz geht, denkt man nur noch an Fußball“, sagte Leweling.