Für den beantragten Ausbau des einzigen europäischen E-Auto-Werks von Tesla liegt eine erste Teilgenehmigung vor. Die Marktlage ist allerdings schwierig.

Für den beantragten Ausbau des einzigen europäischen E-Auto-Werks von Tesla liegt eine erste Teilgenehmigung vor. Die Marktlage ist allerdings schwierig.

Der US-Elektroautobauer Tesla hat vom Land Brandenburg grünes Licht für einen ersten Schritt zum Ausbau des Werkes in Grünheide bei Berlin bekommen. Das Landesumweltamt habe eine erste umweltrechtliche Genehmigung erteilt, wie das Umweltministerium mitteilte. Dabei gehe es um Änderungen und die Optimierung bereits errichteter Gebäude und Anlagen. Tesla sprach von einem „Meilenstein“ für die Entwicklung des Standorts und zeigt sich optimistisch trotz derzeit schwieriger Marktlage. In späteren Stufen sollen neue Gebäude zur Auto- und Batterieproduktion errichtet werden.

Weiterer Wald muss dafür nicht gerodet werden. Es geht um einen Ausbau auf dem bisherigen Gelände der einzigen E-Auto-Fabrik von Elon Musk in Europa. Tesla will die Produktion dort von geplanten 500 000 Autos im Jahr – die bisher nicht erreicht sind – auf eine Million im Jahr verdoppeln. Die Speicherkapazität der Herstellung von Batteriezellen soll ebenfalls steigen. Für den Ausbau stellte Tesla einen Antrag in drei Teilen. In Grünheide arbeiten knapp 12.000 Beschäftigte. 

Autobauer erleichtert: Gibt Planungssicherheit 

Zur Teilgenehmigung teilte das Unternehmen auf Anfrage mit: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein und gibt uns die notwendige Planungssicherheit, um in Zukunft Projekte noch schneller umzusetzen.“ Damit seien die Grundvoraussetzungen für eine effiziente Entwicklung des Standorts geschaffen. Abhängig von der Marktentwicklung und den allgemeinen Rahmenbedingungen werde Tesla die nächsten Schritte einleiten, hieß es. Bei der ersten Teilgenehmigung geht es laut Tesla um eine Reihe von Optimierungen an bestehenden Anlagen auf dem jetzigen Werkgelände. 

Wann setzt Tesla den Ausbau für eine Erweiterung der Produktion um?

Das Unternehmen hatte deutlich gemacht, dass es an seinen Ausbauplänen festhält, der Zeitplan wegen der schwierigen Marktlage aber offen ist. Tesla-Werksleiter André Thierig betonte im August: „Wir werden nicht mehrere Milliarden für den Ausbau der Fabrik in die Hand nehmen, ohne dass die Signale ganz klar sind, dass das vom Markt auch abgefragt wird.“ In der Stellungnahme heute hieß es, die erste Teilgenehmigung in Verbindung mit einer frühzeitigen Übernahme von 500 Leiharbeitskräften „unterstreicht unsere optimistische Einschätzung zur weiteren Entwicklung der E-Auto-Produktion in Grünheide“. 

Das jetzt genehmigte Paket für einen Tesla-Ausbau umfasst laut Umweltministerium auch die „Erweiterung von Produktionsgebäuden ohne Errichtung von Produktionsanlagen“. Außerdem gehören dazu etwa Änderungen bei Anlagen zur Abfallentsorgung, ein neues Gebäude für die Lagerung von Stoffen, der Betrieb eines Gefahrstofflagers und die Errichtung von Logistik- und Parkflächen. In dem Genehmigungsverfahren wurden die Auswirkungen eines Ausbaus auf die Umwelt geprüft. 

Dauerstreit um Tesla und Proteste im Wald

Gegen Tesla gibt es seit mehreren Monaten Proteste und Demonstrationen. In einem Baumhaus-Camp nahe dem Werk in Grünheide wollen Umweltaktivisten eine Erweiterung des Tesla-Areals verhindern. Sie stellen sich unter anderem gegen den Bau eines Güterbahnhofs für den Autobauer auf einem angrenzenden Gelände, für den erneut Bäume gefällt werden müssen. Tesla hat das Gelände jedoch noch nicht vom Land Brandenburg gekauft. Auch die Bürger von Grünheide hatten sich mehrheitlich gegen eine Erweiterung ausgesprochen, danach wurden die Pläne abgespeckt: Nun soll weniger Wald weichen als ursprünglich geplant.