Das deutsche Verkehrsunternehmen Flix will seine grünen Busse bald in Mexiko rollen lassen. Schon Anfang 2025 will Flix-Chef André Schwämmlein auf den neuen Markt stoßen. Sinnvoll?

Das deutsche Verkehrsunternehmen Flix will seine grünen Busse bald in Mexiko rollen lassen. Schon Anfang 2025 will Flix-Chef André Schwämmlein auf den neuen Markt stoßen. Sinnvoll?

Wer mal in einem Flixbus saß, der weiß: Eine solche Fahrt ist ein kleines Abenteuer. Anders als in der Bahn ist der Fahrer quasi ansprechbar, die Mitreisenden wirken körperlich näher, man fühlt sich gar als Schicksalsgemeinschaft. Manchmal fährt sogar ein Papagei im Handgepäck mit. Das kann alles ganz lustig sein, bis die Toilette ausfällt und es zu müffeln beginnt.

Mittlerweile ist das Unternehmen Flix zwölf Jahre alt und die gröbsten Kinderkrankheiten sind auskuriert. Schlagzeilen macht Flix heute, wenn mal ein größerer Unfall passiert oder man einen Rentner an der Tanke vergisst. Busreisen zu organisieren, ist nicht glamourös. Bei vielen Deutschen ist Flix vielleicht noch als Hauruck-Unternehmung abgespeichert, deren Angebot man nutzt, wenn die Kasse gerade knapp ist.

So überraschte einige möglicherweise Ende September die Ankündigung von Firmenchef André Schwämmlein: Flix expandiert nach Mexiko. „Busreisen haben in Mexiko eine große Tradition, zu der wir beitragen wollen“, so Schwämmlein. Mexiko werde damit das dritte Land in Lateinamerika nach Brasilien und Chile, in dem Flix aktiv ist. Wie bitte?

Flixbus als internationales Verkehrsunternehmen

Tatsächlich hat sich Flix in nur wenigen Jahren vom deutschen Billigbusreisenanbieter zum internationalen Verkehrsunternehmen gemausert. Den mexikanischen Markt zu erobern, ist nur ein weiterer Schritt von vielen und alles andere als ein Novum für das Münchner Unternehmen.

Ziel ist: die europäische Marktführerschaft in Sachen Busreisen. So bot das Unternehmen 2024 zum ersten Mal nationale Linien in Norwegen an. Weiterhin startete Flix einen Flughafen-Shuttle-Service in Schweden und vergrößerte das Angebot in Finnland. Darüber hinaus habe man in Portugal zahlreiche neue Ziele ins Fernbusnetz aufgenommen und fahre dort inzwischen fast 100 Haltestellen an, so das Unternehmen.

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Auch in der Ukraine habe man 2024 bisher 19 neue Ziele angebunden, womit sich die Gesamtzahl auf 92 erhöht habe. Die letzte Expansion: Indien, wo das Flix-Netz mittlerweile über 100 Städte umfasst. Noch in diesem Jahr sei der weitere Angebotsausbau für Finnland, die Ukraine, Indien und die südamerikanische Region geplant.

Mexiko nur nächster Schritt

Die Expansion nach Mexiko soll schon im ersten Halbjahr 2025 stattfinden. Mit einem Volumen von sechs bis acht Milliarden Euro sei Mexiko der drittgrößte Busmarkt der Welt, begründete Flix den geplanten Markteintritt. Mexiko ist nach Brasilien und Chile das dritte große lateinamerikanische Land, in dem Flix tätig sein wird.

Flix betreibt laut eigenen Angaben Europas größtes Fernbusnetz und ist auch in den Vereinigten Staaten, Kanada, Chile, Brasilien und Indien vertreten. Das Unternehmen hat rund 3000 Mitarbeiter und erwirtschaftet 2023 einen Umsatz von zwei Milliarden Euro. Neben Busreisen bietet Flix seit 2018 auch Zugfahrten an.