Aus Sicherheitsgründen hat Nordkorea sämtliche Verkehrswege in den Süden gekappt. Doch damit nicht genug: Die Behörden in Seoul befürchten Schlimmeres. 

Aus Sicherheitsgründen hat Nordkorea sämtliche Verkehrswege in den Süden gekappt. Doch damit nicht genug: Die Behörden in Seoul befürchten Schlimmeres. 

Das südkoreanische Militär sieht Anzeichen dafür, dass Nordkorea die Sprengung von innerkoreanischen Straßenverbindungen vorbereitet. Der Sprecher des Generalstabs sagte bei einem Briefing in Seoul laut Nachrichtenagentur Yonhap, Nordkorea habe auf der nördlichen Seite der Grenzverbindungen bereits entsprechende Abschirmungen installiert. Die Sprengungen könnten noch am heutigen Tage durchgeführt werden, heißt es. 

Bereits am vergangenen Mittwoch hatte Nordkorea angekündigt, sämtliche Straßen- und Eisenbahnverbindungen zu Südkorea dauerhaft unterbrechen zu wollen. Begründet werden die Schritte mit dem Schutz der nationalen Sicherheit sowie zur Verhinderung eines Krieges. Laut Angaben des südkoreanischen Militärs hat Nordkorea zudem in den letzten Monaten Zehntausende Landminen entlang des Grenzgebiets verlegt.PAID Die Kims Eine schreckliche Dynastie, 10.03Uhr

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt deutlich erhöht. Vergangene Woche hatte Nordkoreas Generalstab angekündigt, sämtliche Straßen- und Eisenbahnverbindungen zu Südkorea zu unterbrechen und die Gebiete auf nordkoreanischer Seite mit „starken Verteidigungsstrukturen“ zu befestigen. Laut Angaben des südkoreanischen Militärs hat Nordkorea zudem in den letzten Monaten bereits Zehntausende Landminen entlang des Grenzgebiets verlegt. 

Süd- und Nordkorea streiten wegen Drohnen

Am Wochenende beschuldigte Nordkorea den Süden, während der letzten Woche dreimal unbemannte Drohnen mit anti-nordkoreanischen Flugblättern nach Pjöngjang entsandt zu haben. Sonntagabend gab die nordkoreanische Führung bekannt, acht Artilleriebrigaden, die sich demnach bereits in Kriegsbereitschaft befanden, seien angewiesen worden, sich „voll und ganz auf die Eröffnung des Feuers vorzubereiten“. Zudem sei die Luftüberwachung über Pjöngjang verschärft worden.

Die einflussreiche Schwester von Kim Jong Un warnte Seoul: Sollte noch einmal eine südkoreanische Drohne im Luftraum über der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang entdeckt werden, werde dies „mit Sicherheit zu einer schrecklichen Katastrophe führen“, erklärte Kim Yo Jong.

Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun wies die Anschuldigungen zunächst zurück. Später relativierte der südkoreanische Generalstab die Aussage, indem er erklärte, er könne „nicht bestätigen, ob die nordkoreanischen Anschuldigungen wahr sind oder nicht“.STERN PAID Pfadfinder Südkorea 20Uhr

Die nordkoreanischen Vorwürfe seien jedoch „schamlos“, sagte Lee. Der Norden habe selbst zehn Mal Drohnen nach Süden geschickt. Pjöngjang hatte mehrfach tausende mit Müll gefüllte Ballons über die Grenze nach Südkorea geschickt, die dort den Flugverkehr störten, Feuer verursachten und sogar Regierungsgebäude trafen.

Nordkorea droht mit Einsatz von Atomwaffen

Das UN-Kommando, dass den Waffenstillstand zwischen den beiden Koreas überwacht, erklärte, es untersuche die Vorwürfe Nordkoreas zu den südkoreanischen Drohnen. Es war spekuliert worden, ob die Drohnen mit den Flugblättern wie bereits zuvor von südkoreanischen Aktivisten gestartet worden waren.

Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen immer noch im Krieg, da der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. Derzeit ist das Verhältnis äußerst angespannt. Der nordkoreanische Machthaber Kim warnte jüngst, sein Land werde, „ohne zu zögern“, Atomwaffen einsetzen, wenn es vom Süden angegriffen werde.

Ende 2023 hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei einer Sitzung der herrschenden Arbeiterpartei die innerkoreanischen Beziehungen als solche zwischen zwei sich bekämpfenden Staaten bezeichnet. Auch hatte er gefordert, Südkorea müsse in der sozialistischen Verfassung des Landes als Hauptfeind bezeichnet werden.