Chemnitz trägt 2025 den Titel Europäische Kulturhauptstadt. Das Ereignis wirft bereits Schatten voraus. Ein Projekt ist ein Kunstparcours, der Chemnitz mit 38 Gemeinden der Region verbinden soll.

Chemnitz trägt 2025 den Titel Europäische Kulturhauptstadt. Das Ereignis wirft bereits Schatten voraus. Ein Projekt ist ein Kunstparcours, der Chemnitz mit 38 Gemeinden der Region verbinden soll.

Das Projekt „Purple Path“zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 in Chemnitz ist um ein Exponat reicher. Das Kunstwerk „Bogen“ der deutsch-kosovarischen Künstlerin Leunora Salihu ziert nun das frühere Frauengefängnis Hoheneck in Stollberg. Zur Einweihung war auch Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) angereist. Das Exponat besteht aus Hunderten kreisrunder Aluminiumscheiben in Form eines Bogens und wurde mit Mitteln des Bundes und des Freistaates Sachsen gefördert.

Ministerin: Hoheneck ist Mahnmal für Demokratie 

„Das ehemalige Frauengefängnis Hoheneck ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Mahnmal für unsere Demokratie. Das neue Kunstwerk nimmt dies auf und weist von der hier erinnerten Vergangenheit in die Zukunft“, betonte Klepsch. Es bestärke unter anderem darin, trotz aller Widrigkeiten mutig voranzuschreiten und durch Handeln zu verhindern, dass Orte wie Hoheneck wiederentstehen. 

Leunora Salihu ist eine kosovarisch-deutsche Bildhauerin und Hochschullehrerin. Sie studierte an verschiedenen Kunsthochschulen in Deutschland und war Schülerin von Tony Cragg, von dem sich ebenfalls ein Kunstwerk am „Purple Path“ befindet – das Werk „Stack“ in Aue-Bad Schlema. 

Kunstparcours soll Chemnitz mit 38 Gemeinden der Region verbinden

Der „Purple Path“ entsteht als Kunstparcours bereits im Vorfeld der Kulturhauptstadt und soll die Stadt Chemnitz mit 38 Gemeinden in der Region verbinden. Die Kunstwerke stammen von lokalen und international renommierten Künstlerinnen und Künstlern aus dem Bereich der modernen bildenden Kunst.

Hoheneck ist heute eine Gedenkstätte, die an das einst berüchtigte Frauengefängnis der DDR erinnert. Im Juli dieses Jahres eröffnete Klepsch mit Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier hier eine Dauerausstellung. Sie rückt die Schicksale der ehemaligen Häftlinge in den Mittelpunkt und erzählt die Geschichte inhaftierter Frauen.